Ferdinand Schmalz
Auszeichnungen
2013 2. Platz beim MDR-Literaturpreis für die Kurzprosa SCHLAMMLAND.GEWALT
2013 Teilnahme Autorenlounge Kaltstart Festival Hamburg
2013/14 Alsergrunder Bezirksschreiber
2014 Einladung zum Mülheimer Theatertreffen mit AM BEISPIEL DER BUTTER in einer Inszenierung des Schauspiel Leipzig
2014 Nachwuchsdramatiker 2014 in der Kritikerumfrage des Jahrbuchs von "Theater heute"
2014 Dramatik Stipendium der Stadt Wien
2015 Eröffnung der Autorentheatertage am Deutschen Theater in Berlin in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters mit DOSENFLEISCH
2016 Einladung zum Mülheimer Theatertreffen mit DOSENFLEISCH in einer Inszenierung des Burgtheater Wien
2017 Kasseler Förderpreis Komische Literatur
2017 Einladung zum Mülheimer Theatertreffen mit DER THERMALE WIDERSTAND in einer Inszenierung des Schauspielhaus Zürich
2017 Ingeborg-Bachmann-Preisträger mit dem Text MEIN LIEBLINGSTIER HEISST WINTER
2018 Ludwig-Mülheims-Theaterpreis
2018 Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Bestes Stück für jedermann (stirbt)
2020 Peter-Rosegger-Literaturpreis
2023 Arthur-Schnitzler-Preis
Sonstiges
Berliner Morgenpost
Der Text ist ein Monolog, keine zwölf Seiten lang, ein dichtes Sprachkunstwerk, in dem die Wörter und Knochen knacken. Gewalt, Gesellschaft, Sprachmacht – das ist typisch für den Österreicher Schmalz, dessen Werke selten ohne Tote auskommen.
Berliner ZeitungSo wird alles Psychische materialisiert, eingespeist in einen gesellschaftlichen Verdauungsprozess. Der Dichter vermag zugleich aus großem Abstand auf seine Figuren zu blicken, wie sie in den ewigen Dreckkreislaufes des Lebens eingehen, zugleich aber zoomt er sich ganz nah heran, bis das Dreckdetail funkelt. [...]
Der StandardDenn der eindringliche Monolog eines Überlebenden, der ein zugeschüttetes Dorf und seine Leichen wieder lebendig werden lässt, scheint gleichzeitig auch überaus bühnenwirksam als Installation von Schlamm, Morast und Wasser. Auf baldige Nachinszenierungen des Stücks ist also zu hoffen.
kultura-extraDer österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz ist bekannt für seine poetischen, sprach- und bildgewaltigen Texte, die an Elfriede Jelinek oder Werner Schwab erinnern.
nachtkritik
Rieke Süßkow hat den Roman nun für die Bühne adaptiert. Warum er dort auch hingehört, beantwortet ihre Inszenierung fast genialisch.
Deutschlandfunk KulturDie Umsetzung auf der Bühne ist ein Meisterwerk
Die Zeit
...in der Nachfolge von Jelineks Sprachpulverisierungs-, Menschenüberwindungs- und Menschenneuschaffungstexten.
NZZMein Lieblingstier heißt Winter ist ziemlich kluger Nonsense.
Der Spiegel...ein virtuoser Roman, der klingt wie ein Song.
Tages-AnzeigerOft denkt man, was Ferdinand Schmalz tut, hätte sich nicht einmal Loriot ausdenken können.
Standard
Ferdinand Schmalz‘ Könnerschaft besteht darin, dem Original dicht auf den Fersen zu sein, aber sich in einer eigenen, weltlich-unsentimentalen Verssprache die Bigotterie vom Leib zu halten"
deutschlandfunkDoch obwohl in den Dialogen immer wieder gänzlich unpoetisch von "Investment", "Analysten" oder "Kleinanlegern" die Rede ist, handelt es sich bei diesem "Jedermann 2.0" keineswegs um eine platte Aktualisierung. Dagegen steht allein schon die Sprache von Ferdinand Schmalz. Sie ist melodisch und rhythmisiert, und Stefan Bachmann begreift den Text daher als Partitur. Er inszeniert das Stück streckenweise als fulminante Sprechoper. [...] Ferdinand Schmalz hat den Jedermann einerseits konsequent ins heute fortgeschrieben, andererseits gibt er dem Stoff eine andere Richtung.
Frankfurter Allgemeine ZeitungEin kluges Stück, ein hintergründig’ Spiel haben wir da gesehen, hat Schmalz hier uns gegeben. Könnt’ Salzburg sich entschließen nur, dies 'Sterben eines reichen Mannes' statt Hofmannsthal zur Aufführung zu bringen, was führen wir doch gern ans Salzachufer, auf den Domplatz hin. So aber dürfen wir im Burgtheater, in Donaunäh’, der witzig-schlauen Darbietung uns ganz ergeben und 'Bravo' rufen, bis der letzte Vorhang fällt.
nachtkritikFerdinand Schmalz gilt zu Recht als große Hoffnung der deutschsprachigen Literatur.
Neue Zürcher ZeitungDer österreichische Autor und Bachmann-Preisträger Ferdinand Schmalz hat im Auftrag des Burgtheaters eine neue Version verfasst. Er übernimmt dabei viel von der Dramaturgie Hofmannsthals, variiert dessen Knittelverse metaphernreich und wechselt zwischen hohem Ton und Alltagssprache. Er klammert Gott und Teufel nicht aus und macht doch ein eindeutig zeitgenössisches Stück daraus.
Süddeutsche Zeitung[I]m Burgtheater hat [Schmalz] sich in den vergangenen Spielzeiten vom winzigen Vestibül über Kasino und Akademietheater auf die große Bühne emporgearbeitet. Erstaunlich, wie gut seine feinziselierte Sprache sich dort behauptet.
NachtkritikSchmalz’ Sprache ist ein faszinierender Bastard, mischt die Floskeln und Bilder aus der Bankenwelt mit schönen Versen. (...) Und ja, so einen Jedermann sollten sie auch mal in Salzburg auf die Bühne bringen. Das wäre mal was.
Frankfurter Allgemeine ZeitungWolfram Koch in der Titelrolle mit echter Rolex und falschem Wanst, meist nur in Schlüpfer und Feinripphemd gekleidet, ist ein Ereignis, stimmlich, gestisch, körperlich.
(...) Jedermann gehört zu Salzburg wie die Mozartkugel zur Getreidegasse, aber fortan in der Fassung von Ferdinand Schmalz.
Frankfurter RundschauKochs Jedermann ist überhaupt keine Karikatur. (...) Ein Mensch, ein Jedermann. Das ist es, was den Abend, zweieinviertel Stunden, keine Pause, wirklich schillern, nicht bloß glänzen lässt.
Nachtkritik
„hildensaga. ein königinnendrama“ überzeugt damit als Drama mit engem Bezug zum traditionellen Stoff – der diesen nutzt, um die langen Linien der Gewalt in Geschlechterbeziehungen hervorzuheben.
Süddeutsche ZeitungWas Ferdinand Schmalz mit elementaren Fragen herausarbeitet, ist die Dynamik einer Gewalt- und Kriegsspirale, die, einmal in Gang gesetzt, nicht mehr zu stoppen ist. Gegenwartsbezüge zum Krieg in der Ukraine stellen sich an diesem Abend zuhauf und sehr bitter ein. Überhaupt unterliegt dieser "hildensaga" ein großes Unbehagen an unserer Zeit. Das Stück hat viel Potenzial.
Deutschlandfunk Kultur"Der Text, das hochkarätige Ensemble, die imposante Bühne – eine nahezu perfekte Mischung"
FAZ, 22.09.2016
Schmalz plantscht in den seichten Gewässern einer Wellness-Satire, aber er kann das Tempo auch verschärfen und die Sprachschraube anziehen, und dann klingt es nicht mehr wie Loriots Herren in der Badewanne, sondern wie Wasserballett mit Jelinek, Achternbusch und Werner Schwab.
Badische Zeitung, 24.09.2016Schmalz schwitzt die spezifisch österreichische Lust am Sprachspiel aus allen Poren und häuft Assoziationen, Kalauer und Hexameter mit sinnlichem Behagen aufeinander.
Berliner Zeitung, 01.10.2016Der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz hat es mit lebenssaftigen Metaphern, die er ordentlich durcharbeitet; er knetet und quetscht die Sprache wie einen Leib, klatscht sie gegen die Wirklichkeit der Bühne, wringt und laugt sie aus.
Der Standart, 23.04.2017Dichter Ferdinand Schmalz hat Nestroys Liedstrophen sprachlich übermalt. Sogar Besucher, die nicht mit allen Facetten der Kommunalpolitik vertraut sind, durften über Soja-Latte-Bobos und andere Kleingeister zufrieden schmunzeln.
nachtkritik.de, 21.04.2017Der Trick von Ferdinand Schmalz, seine Marotte oder seine Masche: Es ist ihm kein Sprachbild zu seicht und andrerseits kein Gedanke zu tief, und die unterschiedlichen Pegelstände führen zu tollkühnem poetischen Auf-Grund-Laufen oder zu formulierverliebten Absauf-Situationen.
Nachtkritik
Schmalz' Stil ist unverwechselbar. Es ist der Dialekt eines Paralleluniversums, in dem Elfriede Jelinek, Werner Schwab und Ludwig Wittgenstein sich bei Sonnenuntergang zum Bongospielen treffen. Der Rhythmus klingt, als würde der Autor seine Sätze in derselben Bewegung streicheln und zerhacken. Schmalz' Kunstfertigkeit liegt in der selbstgewissen Künstlichkeit seiner Sprache. Seine Wörter denken über sich selbst nach, leugnen ihre Bedeutung, lachen sich tot über die eigene Existenz.
Berliner Zeitung[...] gesellschaftskritische Satire auf die permanente Selbststilisierung und Selbstkastrierung einer Gegenwart, in der jeder Aufbruch, jeder noch so kleine revoltierende Schritt sofort wieder in bereits vorhandene Geschichts- und Bildkategorien einsortiert und zu folgenlosen Kulten ikonisiert wird [...]
TagesspiegelFerdinand Schmalz erweist sich einmal mehr als Meister des großen Gesellschaftssymbols.
Süddeutsche ZeitungEs kann gar nicht genug Schmalz-Erbauung geben.
Theater heuteWie immer [...] vollzieht sich die Handlung sprachspielerisch: hier in wohlgesetzten Jamben, deren boshafte Ironie darin besteht, das Hässliche und Gewöhnliche in geradezu klassizistische Erhabenheit zu lullen.
Der Standard, 07.03.2014
In der Übertragung seines sozialen Dramas mit philosophischen Theorien stellt sich Ferdinand Schmalz durchaus in die ehrwürdige Tradition Werner Schwabs oder Ewald Palmetshofer.
Kultur extra, 05.03.2014Schmalz ergötzt sich nicht in der einfachen feststellung, er denkt weiter.
Leipziger Volkszeitung, 04.03.2014Am »Beispiel der Butter« verwebt konkrete Handlung und Symbol, schafft aus dem Prozess der Milchverarbeitung überraschend schlüssige Deutungsebenen für eine sprachlich etwas manierte, aber immer wieder gewitzte Gegenwartsanalyse.