Emre Akal
Das Metaverse – die Utopie einer parallelen digitalen Realität, die alle sozialen Plattformen und virtuellen Welten miteinander verbindet – wird zum Sehnsuchtsort der Massen. Die Zeit der ersten Computer, hinter denen Menschen saßen und sie steuerten, ist längst vorbei. Das KI-gesteuerte digitale Zeitalter mit seinen Versprechen von unendlicher Entfaltung und Identitäts-Erweiterung in virtuellen Welten hat bereits begonnen. Doch was bedeutet das für den „Rest“, der den Sprung in die neue Ära verpasst hat? Oder sich den Zugang und eine Teilhabe zu dieser erst gar nicht leisten konnte?
Mit NACHKOMMEN – Ein lautes Schweigen! führt der Münchner Regisseur und Autor Emre Akal, der u.a. mit dem exil-Dramatiker*innenpreis der Wiener Wortstätten und dem Förderpreis Theater der Landeshauptstadt München ausgezeichnet wurde, seine vierteilige Serie über das Leben an der Schnittstelle von Digitalität und Analogizität fort. Seine bisherigen Inszenierungen und Theaterstücke waren u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Maxim Gorki Theater Berlin, Thalia Theater Hamburg und Schauspiel Leipzig zu sehen.
Theater der Zeit
Der Text balanciert zwischen skurrilem Humor und melancholischen Untertönen, zwischen konkreten Spielsituationen und philosophischen Debatten.
WDR 5 Scala - BühneEs ist ein Text voller Härte, den Emre Akal auf die Bühnen des Kleinen Hauses in Münster bringt. [...] [D]er Rhythmus seiner Sprache holt uns immer wieder zurück. Das Ensemble seziert die Sätze, lässt jedes Wort einzeln nachhallen und zeigt, dass die Veränderung unserer Welt von einer jungen Generation klug und unablässig beobachtet wird. Hingehen und ansehen lohnt sich.
theaterpur.netAus jeder Scherbe, jedem Metallstück, jedem Mauerrest können Rückschlüsse gezogen werden. Akal arbeitet nicht mit dem Pinsel, sondern mit Assoziationen.
Theater der ZeitEin hochinteressanter Text, der in der Regie des Autors auch Bühnenwirksamkeit entfaltet.
NachtkritikGemeinsam mit Annika Lu hat Emre Akal also ein Mosaik inszeniert, das kein Gesamtbild zeigt, sondern eine bunte, je nach Voraussetzung überfordernde Dystopie. Aber gerade deswegen ist sie letztlich ein präziser Spiegel der Gegenwart.
Theater heute[...] Akals kluger Text fragt grundsätzlich nach der Verbindlichkeit möglicher Wahrheit: Wie viel haben alle menschlichen Grenzen sprengendes Denken und gelebtes Leben eigentlich noch miteinander zu tun?