Marlene Streeruwitz

Mar-a-Lago. Oder. Neuschwanstein.
Auftragsarbeit für das Berliner Ensemble
7 D
UA: 14.10.2018 · Berliner Ensemble · Regie: Christina Tscharyiski
7 Frauen, 7 Schauspielerinnen zwischen 73 und 23 warten in der Garderobe. Er hat sie alle gerufen, für seine Theaterproduktion, in der er das Leben von Maos Frau, Jiang Quing auf die Bühne bringen will. Ein Maoist war er nämlich auch mal selbst. Und er hat sie schließlich auch alle geliebt, seine Frauen. Jede von ihnen hat ihre Erfahrung mit ihm. Gehabt. Alle immer zwischen zwanzig und dreißig. Das ist der Zeitraum, den er so besetzt. Sie haben sich viel zu erzählen, über ihre Zeit mit ihm. Und über die ohne ihn. Ob sie jetzt wirklich hier die Frau eines Massenmörders spielen sollen? Oder lieber vor sein Haus ziehen und demonstrieren gegen ihn und gegen die Macht, die er über sie hat? Gehabt hat. Als Intendant, als Regisseur und als Liebhaber. Über 5 Stationen hinweg verhandeln sie mit bösem Witz und großer Komik die Mechanismen und Klischees patriarchaler Strukturen. Mar-a-Lago. ist ein modernes und temporeiches 'Drawing Room Play' und dabei ein hochpolitischer Kommentar zur #MeToo-Debatte.


Journal

Zwischen Emanzipation und Adoration: MAR-A-LAGO. ODER. NEUSCHWANSTEIN von Marlene Streeruwitz wird am Berliner Ensemble uraufgeführt

13.10.2018
Marlene Streeruwitz hat ein entschieden feministisches und gleichermaßen politisches Theaterstück für das Berliner Ensemble geschrieben. MAR-A-LAGO. ODER. NEUSCHWANSTEIN verhandelt Bilder heutiger Weiblichkeit, Emanzipation und weiblicher Selbstbehauptung. Dabei seziert Streeruwitz radikal den weiblichen Blick auf den Prinzen, den rettenden, beschützenden Mann und ... mehr