Marlene Streeruwitz hat ein entschieden feministisches und gleichermaßen politisches Theaterstück für das Berliner Ensemble geschrieben. MAR-A-LAGO. ODER. NEUSCHWANSTEIN verhandelt Bilder heutiger Weiblichkeit, Emanzipation und weiblicher Selbstbehauptung. Dabei seziert Streeruwitz radikal den weiblichen Blick auf den Prinzen, den rettenden, beschützenden Mann und erzählt von Macht und Ohnmacht. Fünf Frauen unterschiedlichen Alters treffen auf den weißen, den geliebten Mann und setzen sich in 5 Stationen mit bösem Witz und großer Komik mit den Mechanismen und Klischees patriarchaler Strukturen auseinander. (Ankündigung Berliner Ensemble)
Es spielen; Astrid Meyerfeldt, Lorna Ishema, Ebow, Patrick Güldenberg, Sascha Nathan und Anita Vulesica. Regie führt Christina Tscharyiski. Weitere Informationen zur Produktion finden Sie hier.
7 Frauen, 7 Schauspielerinnen zwischen 73 und 23 warten in der Garderobe. Er hat sie alle gerufen, für seine Theaterproduktion, in der er das Leben von Maos Frau, Jiang Quing, auf die Bühne bringen will. Ein Maoist war er nämlich auch mal selbst. Und er hat sie schließlich auch alle geliebt, seine Frauen. Jede von ihnen hat ihre Erfahrung mit ihm. Gehabt. Alle immer zwischen zwanzig und dreißig. Das ist der Zeitraum, den er so besetzt. Sie haben sich viel zu erzählen, über ihre Zeit mit ihm. Und über die ohne ihn. Ob sie jetzt wirklich hier die Frau eines Massenmörders spielen sollen? Oder lieber vor sein Haus ziehen und demonstrieren gegen ihn und gegen die Macht, die er über sie hat? Gehabt hat. Als Intendant, als Regisseur und als Liebhaber. Über 5 Stationen hinweg verhandeln sie mit bösem Witz und großer Komik die Mechanismen und Klischees patriarchaler Strukturen. Mar-a-Lago. ist ein modernes und temporeiches 'Drawing Room Play' und dabei ein hochpolitischer Kommentar zur #MeToo-Debatte.
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