„Frauenkörper“, sich als weiblich identifizierende Existenzen in ihren Körpern reden, schreien, fordern, klagen, fragen, kämpfen für und gegen ebendiese und die ihnen zugeschriebenen Attribute, Erwartungen, Projektionen. In diesen Körpern stecken: Prinzessin Selda mit ihrem Lolitaköpfchen, willenlose Projektionsfläche patriarchaler Phantasien in der digitalen Welt. Das Hungermädchen als Verkörperung des Wunsches, verschwinden zu wollen. Eine selbsternannte Rebellin, die als Expertin für alle weiblichen Rollenzuschreibungen auftritt. Eine Spät-Teenagerin, die sich fragt, was denn da diese Hand in ihrer Hose macht, die sie nicht eingeladen hat. Und nicht zuletzt der Chor der Bulimiker*innen, der durch die Textflächen schallt. Es sind weiblich gelesene Körper allen Alters, jeder Form. Sie alle sprechen mal zart, mal hart von Selbstbewusstsein, Selbstbeherrschung und Selbstbestimmung.
Katja Brunner gibt ihnen allen eine Stimme, einen Körper, eine Bühne. Sie appelliert an die Solidarität der weiblichen Community und formuliert eine Kampfansage gegen veraltete Schönheitsideale und gesellschaftliche Unterdrückung.
Katja Brunner
Die Hand ist ein einsamer Jäger
ein bilderregen und/oder bildersegen
ad lib.
UA: 23.05.2019 · Volksbühne Berlin · Regie: Pinar Karabulut