„Frei in den Raum gezeichnet, der imaginäre Umriß eines Zimmers. Geometrisches Linienwerk. Ansonsten Kahlschlag. Von einem Kirschgarten keine Spur. Das wäre für die Aufführung von Tschechows letztem Stück an sich noch nichts Ungewöhnliches. … dieser Kirschgarten, das sind wir selbst. Offensichtlich erstreckt sich jener verschuldete Grundbesitz einer schönen Erinnerung genau dort, wo die Zuschauer Platz genommen haben. Traumvergessen treten die Akteure immer wieder an die Rampe und blicken in den Saal. Die lebensbankrotte Ranjefskaja Corinna Kirchhoffs, die schon so viel verloren hat, daß sie gar nicht mehr weiß, was ihr fehlt, und Gajew, ihr begütert verpennerter Bruder (Fritz Schediwy). Dort erscheinen ihnen die Kirschblütenträume einer besseren Zeit; dort geht über den Köpfen der Zuschauer hinweg die Sonne unter.“
Die Welt
Anton Tschechow
Der Kirschgarten
Deutsch von Angela Schanelec nach einer Übersetzung von Arina Nestieva
(Djadja Wanja)
(Djadja Wanja)
Deutsch von Angela Schanelec
Mitarbeit: Arina Nestieva
Mitarbeit: Arina Nestieva
5 D, 7 H, Stat.
DSE: 01.12.2005 · Schauspielhaus Zürich · Regie: Jürgen Gosch