„Falk Richter hat Anton Tschechows Kirschgarten von einer Fachagentur für Wirtschaftsübersetzungen neu aus dem Russischen übertragen lassen … Zwar ist dem Stück viel Poesie abhanden gekommen, aber dafür ist ihm ein wenig Brecht-Sound injiziert worden. Die sehr gegenwartsnahe Aufführung in der Berliner Schaubühne soll ja auch nicht wirklich von russischen Gutsbesitzern um 1900 erzählen, sondern von den Nöten der 20 - 40jährigen in der heutigen Welt des globalisierten Kapitalismus.“ (Die Welt)
„Falk Richter, der Schaubühnen-Hausregisseur und Autor, hat für seine neue Version von Tschechows Der Kirschgarten ein viel versprechendes Experiment gewagt: Eine Agentur, die auf Wirtschaftstexte spezialisiert ist, hat das russische Original neu übersetzt. Auf diesem naturgemäß versachlichten, ,ökonomisierten’ Text basiert die Richter’sche Fassung.“ (Berliner Zeitung)
„Das hat einen gewissen Witz – diese ,Ökonomisierung’ der Sprache meint vor allem die Figur des Lopachin. Er ist der erfolgreiche reiche Geschäftsmann. Er macht der Gutsherrin Ranjewskaja, die
ihre Zeit, ihr Leben, ihre Liebe, ihr Geld in der vergnüglichen Welt verplempert hat und die Wirklichkeit von sich wegschiebt – er macht ihr den Vorschlag, sie soll den Kirschgarten opfern und stattdessen
ein Datschen- und Freizeitgelände anlegen. Und als sie nicht hören will, kauft er das Areal eben selbst bei einer Versteigerung. Er wird die Wellness-Anlage bauen.“ (kulturradio)
Anton Tschechow, Falk Richter
Der Kirschgarten
In einer Bearbeitung von Falk Richter
(Wischnjowy sad)
(Wischnjowy sad)
4 D, 5 H
DSE: 29.01.08 · Schaubühne, Berlin · Regie: Falk Richter