Im Sommer 2011 blickte die Welt nach Syrien und erwartete den Sturz des Regimes. Der Selbstmord von Nour, einer jungen, gebildeten Frau, zur selben Zeit schien persönliche Gründe zu haben - ihre Liebesbeziehung war zuvor zerbrochen.
Der syrische Regisseur Wael Kadour war 2011 aus Damaskus geflohen, um dem Militärdienst zu entgehen. Mohamad Al Rashi, Schauspieler und Regisseur, folgte ihm nach seiner Haft ein Jahr später nach. Als sie sich in Frankreich wiedertrafen, beschlossen sie den Tod von Nour als Ausgangspunkt für ihr Projekt »Chroniques d’une ville qu’on croit connaître« zu nehmen.
Ihre Geschichte beginnt mit der Verhaftung von Roula als politischer Aktivistin. Als die Staatssicherheit bei einer Durchsuchung auf ihre Kommunikation mit Nour stößt, wird die Natur ihrer verbotenen Beziehung bald klar…
Das Stück thematisiert nicht nur die Spirale der Gewalt zu Beginn der eigentlich friedlichen Revolution, sondern es fragt nach der gesellschaftlichen Anfälligkeit für Gewalt am Ende einer vier Jahrzehnte dauernden Diktatur.
Wael Kadour
Chronik einer Stadt, die wir nicht kennen
(Chronicles of a City we never Knew)
Deutsch von Sandra Hetzl
3 D, 3 H
UA: 15.01.2019 · Compagnie Perseïden in Koproduktion mit La Filature-Mulhouse, Kunstfest Weimar, Napoli Festival, Le POC-Alfortville, Tandem Arras Douai, Théâtre Jean-Vilar-Vitry-sur-Seine · Regie: Wael Kadour
DSE: 07.11.2021 · Theater Osnabrück · Regie: Wael Kadour, Christian Schlüter
DSE: 07.11.2021 · Theater Osnabrück · Regie: Wael Kadour, Christian Schlüter