Anne Carson

Antigone
Nachtkritik
Nachtkritik
Trotz des farbstark sterilen Settings gewinnen die antiken Figuren vitale Präsenz, der Mythos wird nahbar in seiner Fremdheit. Was an der Regie von Elsa-Sophie Jach sowie der geschickt verknappten englischen Übersetzung Anne Carsons liegt, die auch in der deutschen Übersetzung von Maria Milisavljević mit Alltagsjargon – ‚höre auf rumzueiern‘ – und literarischen Verweisen sowie humorvoll selbstreferentiellen Passagen eine zeitgemäß antikisierende Poesie entwickelt.
Weser KurierCarson hat den beiden Hauptfiguren, die für den ewigen Widerstreit von Moral und Macht stehen, mehr emotionale Tiefe gegönnt, und sie hat die Sprache angenehm, aber nicht übertrieben, aktualisiert.