Gerhard Meister

Wir reden über Polke, das sieht man doch!
Auftragsarbeit für das Landestheater Bregenz
Auftragsarbeit für das Landestheater Bregenz
ad libitum
UA: 06.11.2021 · Landestheater Bregenz · Regie: Bérénice Hebenstreit
Es wird über Kunst geredet – darüber, was einen Künstler ausmacht, was er tut und in welchem Verhältnis zur Gesellschaft sein Schaffen steht. Der große Sigmar Polke beschäftigte sich ein ganzes Künstlerleben lang mit diesen Fragen. Immer reflektierend. Oft ironisierend. Und: stets mit der schöpferischen Kompromisslosigkeit eines Revolutionärs.
Mit seiner Arbeit forschte er danach, was Kunst ist, was Kunst kann. Als Artifex Doctus verfügte er über einen weiten kunsthistorischen Horizont. Als Universalinteressierter setzte er sich aber ebenso ganz konkret mit der Physik von Farben und optischen Effekten auseinander, untersuchte die materielle Basis der Kunst und damit des Geistes, der in ihr steckt. Und selbstverständlich war Polke auch: der schalkhafte Bildungsbürgerschreck, der den etablierten Kunstbetrieb rundheraus ablehnte, sich über ihn lustig machte – und dafür von jenen, die er so verlachte, umso mehr geliebt und verehrt wurde.
Gerhard Meister versucht mit Wir reden über Polke, das sieht man doch!, sich über Sigmar Polke dem Kunstbegriff ebenso wie der konkreten Bedeutung von Kunst für unser Leben und Sein zu nähern: mit offenem Herzen und dem Augensinn, der Theater und bildende Kunst vereint.
Es gibt unzählige Gründe, sich jederzeit mit dem Künstlermenschen und seinem Schaffensgeist auseinanderzusetzen. 2021 wäre Polke 80 Jahre geworden – das nehmen wir gerne als Anlass dazu, ebendies in unserer aktuellen Spielzeit zu tun! (Ankündigung Landestheater Bregenz)

Kritiken

Wir reden über Polke, das sieht man doch!

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Diesen mitreißenden Text von Gerhard Meister, der am Ende kein Ergebnis liefert und ein abschließendes Fazit verweigert, als Uraufführung in Bregenz erlebbar gemacht zu haben, ist ein großer Wurf und allen, die Theater auf hohem Niveau schätzen, ist der Besuch dringend angeraten. […]

APA

Gerhard Meister lässt es sich […] nicht nehmen, Pointen über den Theaterbetrieb zu platzieren, ganz wie Polke zeitlebens seine Spiele mit der Kunstwelt getrieben hat. […]
Die Inszenierung macht jedenfalls neugierig auf Sigmar Polke und unterhält. […] Wer also einen der spannendsten Künstler der Nachkriegszeit kennenlernen will, der gehe ins Theater, nicht ins Museum.