Die einen sind miteinander verwandt: Elliot, der an Körper und Seele verletzte Irakveteran, seine Cousine, eine Musikdozentin mit viel Erfolg im Beruf und gar keinem in der Liebe, und seine Mutter, die nie wirklich eine war. Die anderen versuchen, einander als selbstgewählte Internet-Familie im Kampf gegen die Cracksucht Halt zu geben: ein mediokrer Finanzbeamter, eine junge Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln, ein bis vor kurzem erfolgreicher Geschäftsmann – und wieder die Mutter, der wir in beiden Welten begegnen und die im Netz eine fürsorgliche Kraft entwickelt, zu der sie im ‚wirklichen‘ Leben nie in der Lage war.
Hudes erzählt von Menschen, denen es trotz aller Probleme und Lebensniederlagen gelingt, sich eine Familie zu erschaffen durch die Macht der Sprache. „Communication is health, communication is truth, communication is happiness – to share is our duty“, hat Virginia Woolf geschrieben. Wie Recht sie hatte, zeigen nicht nur die Figuren, sondern auch das Stück selbst, das mit eleganter Sprache und Sprachwitz aus Verzweiflung zunächst Trotz und dann eine Perspektive erwachsen lässt.
Quiara Alegría Hudes
Water by the Spoonful
Deutsch von K. D. Schmidt
3 D, 4 H
UA: 28.10.2011 · Hartford Stage Company · Regie: Davis McCallum
DSE: 04.10.2014 · Staatstheater Mainz · Regie: K.D. Schmidt
DSE: 04.10.2014 · Staatstheater Mainz · Regie: K.D. Schmidt