"Was ist Liebe?", heißt es in einem Song dieser Komödie, die zwischen Melancholie und Irrwitz wankt. "Nichts für’s Jenseits", heißt es weiter, „den Augenblick genießen und nicht an morgen denken.“
Nach einem Schiffsunglück strandet Viola auf einer Insel, auf der eine wohlhabende Gesellschaft herrscht, die sich allein der Sucht hinzugeben scheint: nach Liebe, Musik, Intensität, Spaß und Rausch. In der ihr fremden Umgebung tritt sie in der schützenden Tarnung als Cesario auf und wird das Zentrum des Begehrens, das sich wie eine Krankheit ausbreitet. Ist Liebe Schicksal? Eine bürgerliche Erfindung? Ein Trieb der Natur? Der Stoff, der die Leere füllt? Der Titel, den Shakespeare seiner Komödie der Irrungen und Verwirrungen, der Verwandlung und Täuschung, des Tausches und Rausches gibt, enthält Feststellung, Frage und Provokation als Aufforderung: Was ihr wollt. Was wollt ihr? Ist es das, was ihr wollt?
William Shakespeare
Was ihr wollt
Deutsch von Gabriella Bußacker / Jan Bosse
2 D, 6 H
UA: dieser Fassung 27.11.2010 · Thalia Theater, Hamburg · Regie: Jan Bosse