In Kislingers 1-Personen-Stück Vom Fleischhacken und Liebhaben geht es um die Sexualität und ihre Nöte in der Alpenrepublik. Dort kann man zwar einen saftigen Speck oder ein zünftiges Schweinsbratl der Österreicher in aller Öffentlichkeit genießen - sein eigenes Fleisch dagegen berühren, an der Berührung womöglich Gefallen zu finden, das darf er, offiziell zumindest, nicht. So empfindet es Harald Kislinger und schrieb sich seinen Frust über heimliche Sexualität, Perversion und Obszönität lautstark von der Seele nieder. Er beleuchtet dabei Beispiele österreichischer Perversion. Den Voyeur, den verklemmten Bauer im Sogtrog, den Mann mit der Frau ohne Kopf, einen sich geißelnden Priester, den pubertierenden Knaben, das sich im Keller selbstbefriedigende Mädchen... Menschen, die mit der eigenen Sexualität nicht zurecht kommen.
Harald Kislinger
Vom Fleischhacken und Liebhaben
Ein Ein-Personen-Stück
1 H
UA: 18.02.1992 · Theater Phönix, Linz · Regie: Harald Gebhartl