Henry wohnt mit seiner alkohol- und tablettenabhängigen Mutter Martha in einer kleinen Wohnung in London. Henry ist achtzehn Jahre alt und hat die Schule abgebrochen, um sich um seine Muter zu kümmern. Henry hat auch eine kleine Schwester, Mia. Auf sie ist Martha eifersüchtig. Martha möchte Henry mit niemandem teilen und verweigert ihm ein eigenes Leben. Sie liebt ihn als Mutter und begehrt ihn als Frau. Für sie spielt Henry Liebhaber und Sohn. Für seine kleine Schwester, die in einem Internat wohnt, ersetzt Henry den Vater. Denn dieser hat vor fünf Jahren die Familie verlassen und lebt jetzt
in Hongkong, mit einer neuen Familie. Als es während eines sadistischen Aufnahmerituals in Mias Internat zu einem Unfall kommt, dessen Verursacherin Mia ist, wird der Vater von der Schule informiert.
Er reist sofort nach London. Dort angekommen, bestürzt ihn das Leben seiner zurückgelassenen Familie. Und er beginnt, die bestehende Situation wieder in seine Vorstellung von Normalität zurück zu führen. Doch was bedeutet ,normal’ und was ist ,richtig’?
Henry hat seine Antwort gefunden, und er stellt sich dem Vater entgegen. That Face setzt sich mit einer Familienwirklichkeit auseinander, die abseits jeder gutbürgerlichen Welt steht. Sie lässt keinen Platz für Ideale, es geht nur ums Überleben.
„Crammed with startling stage images, ferocious cruelty and pitchblack humour, it is insolent, udacious, witty and wise… It’s a powerful study of emotional deprivation.” (Times)
Polly Stenham
That Face- Szenen einer Familie
(That Face)
Deutsch von Barbara Neu
4 D, 2 H
UA: 20.04.2007 · Royal Court Theatre, London · Regie: Jeremy Herrin
DSE: 27.05.2009 · Theater Bonn · Regie: Jens Kerbel
DSE: 27.05.2009 · Theater Bonn · Regie: Jens Kerbel