Deutschland in den 50er-Jahren: Die Wirtschaft boomt, es herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Um den Aufschwung weiter anzukurbeln, schließt die Bundesregierung so genannte Anwerbeabkommen für ausländische Arbeitskräfte u. a. mit Italien und der Türkei ab. Der noch jungen BRD schlägt eine zweite Stunde Null, es folgt eine Zeit der Einwanderung, die die Zusammensetzung der Gesellschaft nachhaltig verändern soll. Der Autor und Regisseur Nuran David Calis hat sich in Köln und dem Ruhrgebiet auf Spurensuche begeben und seine Eindrücke aus den Begegnungen mit den Gästen von damals und ihren Nachkommen zu einem Theaterstück über drei Generationen verdichtet.
Silvio und Toni brechen 1955 aus Neapel auf, um in Deutschland zu arbeiten und Geld zu verdienen. Silvio geht ins Bergwerk nach Essen und Toni in eine Gießerei nach Köln. Lange wollen sie nicht bleiben und alle zwei Wochen zurück nach Italien, zu ihren Freundinnen… 1969 auf einem Hügel bei Istanbul verabschiedet sich Ayse von ihrer großen Liebe Hassan, denn ihre Mutter und sie folgen dem Vater nach Deutschland. Ayse träumt von einem eigenen Goldschmiedladen und will Hassan später nachholen. Erst dreißig Jahre später treffen sie sich auf dem Hügel wieder. Beide sind über vierzig und haben Familien… Essen Katernberg – heute. Karim ist in Deutschland aufgewachsen. Er hat Jura studiert, findet aber keinen Job – Wer lässt sich schon von einem Iraner vor Gericht vertreten? – Karim sehnt sich nach einem Neuanfang in Hamadan, dem Heimatort seiner Familie, wo er selbst noch nie war…(Ankündigung des Schauspiel Köln)
Nuran David Calis
Stunde Null - Vol. I-III
Ein Stück über Einwanderer
Ein Auftragswerk für eine gemeinsame Produktion des Schauspiel Köln und des Schauspiel Essen
3 D, 4 H, Verwandlungsdek
UA: 29.04.2008 · Halle Kalk des Schauspiel Köln in Koproduktion mit dem Schauspiel Essen · Regie: Nuran David Calis