Ein Mann erwacht in der Wüste. Er kann sich nicht erklären, wie er dorthin gekommen ist. In der gleißenden Luft des Hochplateaus erlebt er seine Vorgeschichte in changierenden Szenenfetzen. Was wie eine sarkastische Beziehungskomödie mit inkonsequentem Vater, verhaltensgestörtem Sohn und zynischer Mutter beginnt, in einer kurzen Familienurlaubsidylle gipfelt, wird durch einen scheinbar belanglosen Urlaubsseitensprung jäh in eine schwarze, übermütige Groteske umschlagen. Die dumpfe Ahnung des Mannes, dass er mit seiner Familie inmitten eines Minenfeldes picknickt, bestätigt sich mit einem Schlag.
Welche berufliche Vergangenheit hat dieser Mann? Was weiß die Familie, die wie auf einem Schachbrett zwischen den Minen hin- und hergelotst wird, wirklich? Schicht um Schicht privater und beruflicher Fassade bröckelt angesichts der möglichen Rettung aus dem Labyrinth des Minenfeldes. Oder ist es nur eine harmlose Touristenfamilie, die unschuldiges Opfer zweier wegelagernder Kriegskrüppel wird, die "Schiffe versenken" spielen? der Zuschauer wird bei diesem Vexierspiel in seinem Standpunkt immer wieder hin- und hergerissen.
Aus einer ganz subjektiv privaten Perspektive wird das fragile Gebilde einer Geschäftslüge demontiert. Wie teilbar ist Verantwortung, wo heiligt der Zweck die Mittel? Wieviel Druck lässt Längst-Verdrängtes wieder im Bewusstsein erscheinen?
Hinter einem realistischen Plauderton tut sich ein 'danse macabre' mit bitterböser Tragik auf. (Johann Jakob Wurster)
Johann Jakob Wurster
Strandnah - Sonnig - Abgeschieden
Danse macabre, Grotesque
2 D, 5 H, St, Verwandlungsdek
frei zur UA