Sieben Sekunden ist ein Blitz-Oratorium über einen Krieg, von dem niemand weiß, wann er anfing und noch weniger, wann er aufhört.
Die Gesetze, nach denen er geführt wird, scheinen die der amerikanischen Soap Opera zu sein.
Ein Bomberpilot auf dem Weg zu seinem Ziel. Vor ihm der Bordcomputer, unter ihm Wüste, in seinem Kopf die Bilder seiner Familie: Marge beim Einkaufen, die Kinder beim Spielen, Marge vor dem Fernseher.
Provinzieller US-Alltag und Kriegshetze durchdringen einander. Der Bordcomputer versagt. Der Schütze ist das Geschoss. Der Absturz dauert sieben Sekunden - wir sahen die letzten Bilder, Gedanken des Piloten und einen Film, der nichts sagt über die Wirklichkeit des Krieges.
Falk Richters sorgfältig komponierte Sprachhysterie weicht einer atemlosen Stille, dem Nichts, das entsteht, wenn die Bilder in sich zusammenstürzen. (Stephan Wetzel)
Falk Richter
Sieben Sekunden
(In God We Trust)
variabel
UA: 04.10.2003 · Schauspielhaus am Pfauen, Zürich · Regie: Falk Richter
Übersetzt in: English, French, Polish, Spanish