"Ein Abend im Februar in einem New Yorker Apartment. Das Ehepaar Glenn und Amy sitzt am Küchentisch, über dem eine Piñata mit einer 43 hängt und auf dem eine Torte mit Wunderkerzen steht. Glenn feiert Geburtstag. ...[Da] klingelt es an der Tür. Surprise! Der späte Gast stellt sich vor: "Wir sind Brüder, Halbbrüder." ...
Die Schweizer Autorin und Regisseurin Sabine Harbeke... greift mit dem fremden Eindringling, der eine (verwandtschaftliche) Verbindung behauptet und sich mit großer Selbstverständlichkeit in den vier Wänden und der Beziehung anderer Leute einrichtet, ein beliebtes Motiv auf. Scott wird nicht nur zum Störfaktor im intimen Ehegehäuse, sondern zur explosiven Tretmine im durch Gewohnheit und Verdrängung festgefahrenen Verhältnis des Paars ... ( Neue Luzerner Zeitung)
"Sabine Harbeke ... ist bekannt dafür, dass sie mit kühlem Blick der Wirklichkeit im Privaten nachforscht. Mit hyperbolischen Realismus und einer formal übersteigerten Natürlichkeit, die das ganze Spektrum der Entfremdung zeigt, das sich zwischen Menschen dehnt. Bis zum Zerreißen dehnt, im Fall von Glenn und Amy. ... Harbekes Methode ist die Stärke der Figuren, wenn durch die Leerstellen der Biographie - und die fein rhythmisierten des Textes - die Sehnsucht nach dem Anderen, der Ahnung von Lebensmöglichkeiten aufscheint. Dann wird der Abend flirrend, hypnotisch und wahrhaft leicht." (Neue Zürcher Zeitung)
Sabine Harbeke
schnee im april
2 D, 2 H
UA: 20.12.2001 · Theater Neumarkt, Zürich · Regie: Sabine Harbeke