Pussy Sludge kann ihre Vaginalsekretproduktion nicht stoppen, weshalb sie in einem Nationalpark lebt, um am Rande ihres eigenen Sumpfes auszuharren. Unterschiedlichste Menschen kommen sie besuchen, ihre Mutter, ein vermeintlicher Verehrer, eine junge Frau, Nationalparkwächter und andere. Alle eint eine Verlorenheit und ein gleichzeitiges Angezogensein von diesem merkwürdigen Spektakel. Abgesehen davon
interessieren sich aber alle ausschließlich für sich selbst. Selbst der Sumpf entwickelt ein Eigenleben, doch Pussy Sludge harrt geduldig der Dinge, die da kommen.
Gracie Gardner hat so etwas wie eine weiblich wütende Antwort auf das absurde Theater Samuel Becketts geschrieben. Mit Pussy Sludge gewann sie 2017 den American Playwriting Foundation's Relentless Award, der nach dem Tod von Philip Seymour Hoffman ins Leben gerufen wurde und mit einer Preissumme von 45.000 Dollar außergewöhnlich mutige und kompromisslose Theaterstücke auszeichnet. Absurd, schmerzhaft, klug, provozierend, traurig, poetisch, komisch und manchmal schier unerträglich weiblich gibt Pussy Sludge die richtige Antwort auf die Frauendebatten unserer Zeit.
Gracie Gardner, Gracie Gardner
Pussy Sludge
(Pussy Sludge)
5 D, 3 H, (Doppelbes. mögl.)
UA: 10.02.2017 · Less Than Rent Theatre (HERE Arts Center), New York · Regie: Skylar Fox
DSE: 25.09.2022 · Volkstheater München
DSE: 25.09.2022 · Volkstheater München
Pussy Sludge
Süddeutsche Zeitung
Süddeutsche Zeitung
Schauspielertheater einer nicht erklärten und nichts erklärenden Dimension, das auf ganz eigentümliche Art Freude macht.
MerkurDiesem ganzen Eso-Kram mit seinem „Mein Körper ist mein Tempel“-Geflöte, all dieser optischen Optimier-Geilheit bei Instagram und Co. – also der ganzen Verlogenheit rund um die menschliche [...] Anatomie patzt das Münchner Volkstheater jetzt eine feiste Portion Matsch in die Visage. Gut so!