Stän, Soldat zur Zeit des Golfkrieges, ist mit blutiger Jacke und offensichtlich verwirrt in der Wohnung von Alan und Max, seinem Jugendfreund, aufgetaucht. Er behauptet, er sei desertiert und habe auf der Flucht einen seiner Peiniger getötet. Außerdem sei sein wirklicher Vater Norman Schwarzkopf, "Storming Norman"...
Stän beschreibt die Vergewaltigungsszenarien auf obsessive Weise, und es bleibt offen, ob sie der Wahrheit entsprechen oder Ausdruck seiner unterdrückten sexuellen Begierden, seiner verdrängten schwulen Phantasien sind.
Während Stän im Nebenzimmer schläft, debattieren Max und Alan darüber, was zu tun ist.
Max, der gerade von seiner Freundin verlassen worden ist, unterteilt die Menschheit in drei Kategorien - Männer, Schlampen und Schwuchteln - und gibt Alan im Laufe des Stücks mehrfach zu verstehen, dass er sich nicht sicher ist, in welche Kategorie er ihn einordnen soll.
Stän hat in Alans Zimmer merkwürdige Stimmen gehört und glaubt, in Alan "einen von denen" zu erkennen. Er setzt ihm ein Messer an die Kehle: "Witzig, was? Den Penetrator penetrieren." Doch dann wendet er sich Max zu und zwingt ihn, sich an ein gemeinsames Erlebnis zu erinnern, das der schon lange verdrängt hatte...
Anthony Neilson
Penetrator
Stück in 6 Szenen
(Penetrator)
(Penetrator)
Deutsch von Roland Schimmelpfennig
3 H, 1 Dek
UA: 1993 · Traverse Theatre, Edinburgh Festival · Regie: Anthony Neilson
DSE: 25.04.2004 · Münchner Kammerspiele · Regie: Jens Daniel Herzog
DSE: 25.04.2004 · Münchner Kammerspiele · Regie: Jens Daniel Herzog