In irgendeiner westlichen Stadt beginnt die Geschichte von Peggy Pickit.
Carol und Martin sind zum Abendessen bei Liz und Frank eingeladen. Beide Paare sind Anfang 40. Sie kennen sich seit dem Medizinstudium und aus der Arbeit im Krankenhaus.
Martin und Carol wiederum arbeiteten die letzten Jahre unter erschwerten Bedingungen in einem Krisengebiet in Afrika. Sie entkamen gerade so dem dort beginnenden Bürgerkrieg. Sie ließen ein Waisenmädchen zurück, und ihre große Sorge kreist an diesem Abend immer wieder um das Schicksal dieses Mädchens.
Liz und Frank blieben all die Jahre daheim. Sie haben Geld, ein Haus mit Garage und ein Kind, und sie haben Probleme, Probleme, die Carol und Martin kaum mehr nachvollziehen können.
Im Verlauf des Abends finden beide Paare immer weniger Worte füreinander.
Die Sprachlosigkeit und das Unverständnis füreinander nehmen zu. Jeder kann des anderen Leid nur noch aus großer Entfernung sehen. Da scheinen es auch vergebliche Versuche zu sein, wenn Liz mit der kleinen Plastikpuppe Peggy Pickit und der geschnitzten Holzfigur, dem Gastgeschenk von Martin und Carol, imaginäre Gespräche führt, um wahrhaftige Verbindungen untereinander herzustellen.
Roland Schimmelpfennig
Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes
Teil der Africa Trilogy
Auftragsarbeit für das Volcano Theatre in Toronto
2 D, 2 H
UA: 15.06.2010 · Volcano Theatre, Toronto · Regie: Liesl Tommy
DSE: 19.11.2010 · Deutsches Theater Berlin · Regie: Martin Kusej
DSE: 19.11.2010 · Deutsches Theater Berlin · Regie: Martin Kusej
Übersetzt in: Catalan, Czech, Danish, English, French, Polish, Slovenian, Spanish, Swedish, Turkish