Bessie, die Schlüsselfigur dieser schwarzen Komödie, versorgt seit zwanzig Jahren selbstlos ihren bettlägerigen, todkranken Vater Marvin und ihre schrullige Tante Ruth. Doch bei ihr selbst wird Leukämie diagnostiziert. Ihre Schwester Lee, die seit Jahren den Kontakt zur Familie abgebrochen hat, muss sie bitten, von Ohio anzureisen und ihr Rückenmark (und das ihrer Söhne) auf eine mögliche Transplantation testen zu lassen. Lee ihrerseits hat die ständige Sorge um ihren halbwüchsigen Sohn Lee, der in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wurde, nachdem er ihr Haus und die halbe Nachbarschaft abgebrannt hatte.
Bessies Güte kann weder ihre eigenen körperlichen Gebrechen noch die ihres Vaters und ihrer Tante heilen. Ihre Wirkung auf den psychischen Zustand der Schwester und ihrer unsozialen Neffen ist die jedoch eigentliche Geschichte von Marvins Töchter. Die unkritische, arglose Liebe, mit der Bessie sowohl sie als auch die Alten überschüttet, verändert Lee und ihre Söhne unweigerlich.
In McPhersons Welt werden verschiedene Zustände der Verkümmerung skizziert. Das Leben ist erfüllt vom ständigen Kampf gegen Krankheit und Tod.
Marvins Töchter wurde mit Robert de Niro, Diane Keaton, Meryl Streep und Leonardo di Caprio verfilmt.
Scott McPherson
Marvins Töchter
(Marvin's Room)
Deutsch von Michael Walter
4 D, 5 H, Verwandlungsdek
UA: 19.02.1990 · Goodman Theatre, Chicago · Regie: David Petrarca
DSE: 08.02.2003 · Staatsschauspiel Dresden · Regie: Klaus Dieter Kirst
DSE: 08.02.2003 · Staatsschauspiel Dresden · Regie: Klaus Dieter Kirst