Alles beginnt mit einem Brief an den Sohn Mischa, den Aljona Grinbaum nie abschickte. Jetzt ist Aljona tot, und für Mischa geht es auf eine Reise in seine Familiengeschichte, die tief geprägt ist von den politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, vom Schicksal der europäischen Jüdinnen und Juden, von Migration und politischer Verfolgung. Beginnend in Odessa, spannt Autor Maxim Biller einen Bogen, in dem das Massaker der Nazis am Tolbuchin-Platz ebenso eine Rolle spielt wie ein Giftanschlag des KGB, der Traum von Israel und die ungeliebte neue Heimat im Hamburger Grindelviertel, wo heute nichts mehr an die jüdische Vergangenheit des Stadtteils erinnert. Voller Zärtlichkeit webt Biller eine vielschichtige Familiensaga. In deren Zentrum steht die Mutter-Sohn-Beziehung, deren Liebe zur Literatur zugleich enges Band wie auch Rivalität um Werk und Themen bedeutet.
(Ankündigung Staatstheater Hannover)
Maxim Biller
Mama Odessa
Stoffrechte zur freien Dramatisierung
UA: 26.10.2024 · Staatstheater Hannover, Ballhof 2 · Regie: Alice Buddeberg