Bauersimas LAUNISCHER SOMMER, die freie Adaption der Novelle aus dem Jahre 1926, ist eine Parabel auf den schlechtberatenen Kapitalisten, der Stagnation für moralisch hält, der zugleich einen hirnlosen Pragmatismus praktiziert, den er nicht mal vor sich selbst verantworten kann, der entsprechend nicht zu gesundem Selbstvertrauen, sondern zu schlechtem Gewissen neigt und der sich schließlich durch mystische Belämmerung aller Art zu vergewissern sucht, dass moralisches Handeln und vernünftiges Denken nicht dasselbe und sowieso unmöglich sind. Das Stück spielt in einer Badeanstalt, in der Wirklichkeit, Glück, Liebe und Sexualität nur noch abstraktes Konzept sind. Das Wasser, in dem gebadet wird, ist die zeitgenössische Verwirrung. Bis zu dem Tag, da ein Seiltänzer und eine Glasharfenspielerin sich entscheiden, ihr Stehvermögen, ihren Verstand und ihre Unabhängigkeit an diesem unwirtlichen Ort auf die Probe zu stellen.
"Als wär´s ein Stück von Jean Renoir ... stimmungsfein, mit einem eigenen poetischen Humor ... ernste Leichtigkeit und entspannte Konzentration..." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Igor Bauersima
Launischer Sommer
Für die Bühne bearbeitet nach der gleichnamigen Novelle von Vladislav Vancura in der Übersetzung von Gustav Just
2 D, 4 H
UA: 13.10.2001 · Düsseldorfer Schauspielhaus · Regie: Igor Bauersima