Maxim Biller
TAZ
Maxim Billers „Kanalratten“ zeigen noch einmal sehr scharf die diametralen Auswirkungen von Holocaust, aber auch generell von Diskriminierungsgeschichte auf Täter und Opfer: Während die Juden nicht loskommen vom Jüdischsein, unfreiwillig und doch tragisch bewusst immer wieder darauf reduziert werden, können die Täterkinder sorglos bis zynisch mit Identitäten, auch den eigenen, herumspielen.
Frankfurter Allgemeine ZeitungSo entsteht in kürzester Zeit ein komplexes und im dialogischen Schlagabtausch brillant gezeichnetes Beziehungs- und Machtgeflecht, in dem die Juden unter den Figuren immerzu um ihr Jüdischsein kreisen [...]. All das ist so interessant und dabei so unterhaltsam, so leicht und so schwer zugleich, dass man sich nicht nur fragt, warum Maxim Biller nicht viel öfter Theaterstücke schreibt, sondern natürlich auch, warum "Kanalratten" in all den Jahren nicht aufgeführt wurde.