Wolfram Lotz

HEILIGE SCHRIFT I
UA: Mai 2022 · Münchner Kammerspiele · Regie: Falk Richter
In die HEILIGE SCHRIFT I begibt sich Wolfram Lotz auf eine irrsinnige Reise in seinen eigenen Kopf. Auf der Suche nach dem Kern des Schreibens, nach dem Sinn von Kunst und der Frage danach, was als solche überhaupt zu bezeichnen wäre, irrt er in diesem Tagebuchfragment durch sein eigenes Leben und versucht, die Botschaften zu entschlüsseln, die sein Umfeld ihm bewusst oder unbewusst sendet. Hierzu befragt der Autor sich und seine Wahrnehmung unentwegt selbst, verwandelt sich in Miley Cyrus und Peter Handke und beschreibt schöne Momente und traurige, frustrierende, ausweglose, irritierende und widersprüchliche – indem er sie mit sprachlichen Schlaglichtern ganz kurz erhellt, um sie dann wieder ins Dunkel zu tauchen, so flüchtig wie Kellerasseln, die in Bewegung geraten, wenn das Licht auf sie fällt, um dann sofort wieder verschwunden zu sein.

In der Flüchtigkeit dieser Beschreibungen liegt eine fragile Schönheit, der nur schwer zu entkommen ist. Die Bilder, die Wolfram Lotz findet, sind größenwahnsinnig und bescheiden zugleich. Wie radikal muss der Anspruch eines Autors an sich selbst sein? Wie radikal der Anspruch an die Welt? Wolfram Lotz geht diesen Fragen in seinem 800-seitigen Tagebuch mit einer so verlockenden und humorvollen Leichtigkeit nach, dass erst nach und nach ins Bewusstsein sickert, welch bodenlose Abgründigkeit darunter lauert.

Die HEILIGE SCHRIFT I ist im April 2022 beim S. Fischer Verlag erschienen.



Journal

Wolfram Lotz

Wolfram in the Window

10.05.2022
Ein Tagebuch mit dem anmaßenden Titel Heilige Schrift I und einem Umfang von 900 Seiten ist genau das, was uns bislang zum Glück noch fehlte. Friederike Emmerling testete bei der Buchpremiere in Leipzig, ob das Buch auch beim Zuhören der vorbeiziehenden Wirklichkeit standhalten kann.   In der Leipziger Kolonnadenstraße gibt es einen kleinen, herrlich ... mehr

Wolfram Lotz

Heute erscheint HEILIGE SCHRIFT I von Wolfram Lotz

27.04.2022
Liebe Gemeinde, am Anfang war das Wort, und das Wort ward niedergeschrieben von Wolfram Lotz. Wir feiern heute den Erscheinungstermin von HEILIGE SCHRIFT I im S. FISCHER Verlag. In einem kleinen Dorf in Frankreich schreibt Wolfram Lotz ein Jahr lang mit, jeden Tag, von morgens bis ... mehr

Kritiken

HEILIGE SCHRIFT I

Süddeutsche Zeitung

Beflissene und Nostalgiker lesen im Sommer Proust, alle anderen in diesem Jahr Wolfram Lotz.

Hamburger Abendblatt

„Heilige Schrift I“ ist ein wunderbar absurder Mammuttext.