William Shakespeare, Roland Schimmelpfennig

Hamlet
Prinz von Dänemark
DSE: 03.12.2011 · Schauspiel Frankfurt · Regie: Oliver Reese
"Was ist der Mensch,
wenn er aus seinem höchsten Gut, aus seiner Zeit
nicht mehr macht als zu schlafen und zu fressen?
Ein Tier - nicht mehr."

Krisen und Konflikte erschüttern das dänische Königreich. Die bisherige Ordnung ist zerstört. Der alte König, kürzlich verstorben, findet keine Ruhe und geht als Geist um. Dessen Bruder hat die Herrschaft durch geheimen Mord an sich gerissen und die Frau des Ermordeten geheiratet. Der norwegische Prinz Fortinbras steht an den Grenzen und erhebt Gebietsansprüche. Dazwischen steht der legitime Thronfolger Hamlet, heimgesucht vom Geist des Vaters: Er soll nun eingreifen, ordnen, den Konflikt lösen, soll ungesühnten Brudermord und Thronraub rächen, das Böse richten und die Ruhe im Land wiederherstellen, ein Mädchen lieben und die Welt bejahen. Aber er kann nicht. Wem oder was kann er noch trauen? Ist der Geist seines Vaters wirklich oder nur eine teuflische Versuchung? Liebt ihn Ophelia oder spioniert sie ihn lediglich aus? Sind Menschen überhaupt zur Liebe fähig? Ist seine Mutter auf seiner Seite oder verstrickt in ein Mordkomplott? Hamlet strauchelt, sein Gewissen, sein Gefühl, sein Denken stehen ihm im Wege und halten ihn vom Handeln ab. Aufgespannt zwischen Verstand und Gefühl, zweifelnd ob Wahrheit und Absolutheit zu finden sind, geht Hamlet an der Unfassbarkeit der Situation und der Angst zu fehlen zu Grunde.