Es ist Cabaret, wir ziehen die Köpfe ein und tanzen und trinken, so schnell wir können. Der Feind ist auf dem Weg, aber diesmal hat er keine Gewehre und Gas, sondern Stürme und Erdbeben, Feuer und Schwefel… Ihr wart der Hoffnungsschimmer. Am Ende des Tunnels. Und ihr seid erloschen.
Eine allumfassende Angst vor der Zukunft und eine schuldbewusste Freude an den Exzessen der Gegenwart treiben Mike Bartletts Achterbahn von einem Stück von 1968 bis 2525 und wieder zurück. Earthquakes in London – das ist burleske Strip-Show, Alpträume, soziales Versagen, Bevölkerungsexplosion und weltweite Wahnvorstellungen. Es ist ein rasanter und rabiater Großstadt-Crash von Leuten, Szenen und Jahrzehnten, in dem drei Schwestern versuchen, ihrem gestörten Leben und Lieben einen Sinn zu geben, während der Vater dieser zerrütteten Familie, ein brillanter Naturwissenschaftler, die globale Katastrophe vorhersagt.
Er, der sich ursprünglich von der Flugzeugindustrie bestechen lassen hat, um die Gefahren der globalen Erwärmung zu vertuschen, ist jetzt der einsame Rufer in der Wüste, der sich von seiner Familie losgesagt hat. Seine älteste Tochter ist eine gestresste, knallharte Ministerin für Klimawandel, deren Ehe dabei ist, in die Brüche zu gehen. Die mittlere Tochter steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes und macht sich verrückt mit den Gedanken daran, in welche Welt sie ihr Baby bringt, während die jüngste, wilde Tochter gegen die ältere Generation wütet.
“It is, in every sense, a big play that has the courage of its convictions.” (The Guardian)
“Whoooosh! And indeed wow! Mike Bartlett’s Earthquakes in London is the theatrical equivalent of a thrilling roller coaster ride. It swoops and twists, rushes and soars, and provides a great shot of adrenalin-fuelled excitement.” (Telegraph)
Mike Bartlett
Erdbeben in London
(Earthquakes in London)
Deutsch von Lorenz Langenegger
8 D, 8 H
UA: 4.8.2010 · National Theatre in co-production with Headlon Theatre, London · Regie: Rupert Goold
DSE: 14.10.2011 · Theater Bonn · Regie: Johannes Lepper
DSE: 14.10.2011 · Theater Bonn · Regie: Johannes Lepper