Moritz Franz Beichl

Effi, Ach, Effi Briest
Frei nach Fontane, frei von Fontane, mit fast keinem Satz von Fontane, wer braucht schon Fontane, wenn man Effi hat? Effi, Effi, Ach, Effi, Ach, Ach.
6 Darsteller
UA: 22.10.2022 · Bronski & Grünberg Theater · Regie: Moritz Franz Beichl
Es ist 1894, schon verrückt. Wir stehen am Anfang der Wilhelminischen Epoche. Eine junge Dame aus gutem Hause hat gefälligst heiratswillig und gebärfreudig zu sein. Ach, Effi - und was ist mit dir? Du bist 17 Jahre alt und willst diesem Ideal partout nicht entsprechen. Wirst von deinen Eltern an den 21 Jahre älteren Ex-Geliebten deiner Mutter - Baron von Innstetten - verheiratet und ziehst in die hinterpommersche Provinz. Deine Eltern sind froh, dass du nun gesellschaftsfähig bist und dass sie dein altes Kinderzimmer in einen Hobbyraum umfunktionieren können. Anstatt in Soiréen und Salons herumzukokettieren, lernst du den verwegenen Major Crampas kennen. Crampas ist ein leidenschaftlicher Haudegen, der deine Welt ins Wanken bringt. Tochter, Mutter, Liebhaberin, Frau in der Gesellschaft - all diese Rollen wirst du in deinem kurzen Leben anprobieren müssen - so richtig will keine davon passen. Ach, Effi, Ach, Ach.

Moritz Franz Beichl hat mit Effi, Ach, Effi Briest eine lustvolle, empowernde Antwort auf Fontanes Romanklassiker geschrieben. Ein queerer, satirischer Blick auf toxische Männlichkeit und eine Hymne auf die Ausgestoßenen der Mehrheitsgesellschaft. Beichls Effi wird aus ihrer Passivität gerissen, stemmt sich gegen die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit und strahlt so verdammt hell, bis ihr Licht verlischt.

Journal

Moritz Franz Beichl

"[M]an darf ein bisschen weinen um Effi, aber auch lachen, am Ende sind zwei tot." – Neu im Programm: Moritz Beichls queer-feministische Komödienüberschreibung EFFI, ACH, EFFI BRIEST

31.01.2023
„Frei nach Fontane, frei von Fontane, mit fast keinem Satz von Fontane, wer braucht schon Fontane, wenn man Effi hat?“, so hat Moritz Beichl seine queer-feministische Komödienüberschreibung untertitelt. Word: Wer braucht schon Fontane, wenn man Effi hat? Die alte Geschichte – eine arrangierte, lieblose Ehe führt zu Betrug, führt zum Duell, führt zum tragischen Tod in Isolation und Einsamkeit – schon tausendmal gelesen, gesehen, gehört. Wer ... mehr

Kritiken

Effi, Ach, Effi Briest

Wiener Zeitung

Während andere Roman-Adaptionen anöden, die wenig mehr sind als inszenierte Hörspiele, stellt Moritz Franz Beichl in der Müllnergasse ein echtes Stück auf die kleine Bühne und inszeniert gleich selbst diesen Abend. Der ist frech, anstößig, bunt, bitter - und voller Poesie.

Kurier

Geglücktes Experiment!

Wiener Zeitung

Theater, wie Theater sein soll. Applaus, wie Applaus sein soll.