Luchino Visconti

Die Verdammten
(La Caduta degli Dei)
Deutsch von Hans Peter Litscher
Der Film führt ins Jahr 1933 zurück und schildert parallel zum Aufkommen der Nazis den Niedergang der mächtigen Hüttenbesitzerfamilie von Essenbeck. Am Geburtstag des Familienoberhauptes Joachim trifft die Nachricht vom Reichstagsbrand ein. Joachim beschließt sofort, seine feindliche Haltung gegenüber den Nazis aufzugeben, um seinem Unternehmen das Überleben zu sichern. Er gibt die Ernennung seines Neffen Konstantin, eines hohen SA-Mannes, zum stellvertretenden Leiter des Stahlwerkes bekannt. In der darauffolgenden Nacht wird Joachim ermordet und sein Schwiegersohn Herbert, ein Liberaler, des Mordes angeklagt. Herbert muss fliehen. So tritt Martin, der einzige Erbe, an die Spitze des Unternehmens, wird aber von seiner Mutter Sophie dazu überredet, ihrem Geliebten F. Bruchman diese Position abzutreten.

Während Konstantin in der „Nacht der langen Messer" umkommt, fällt Martin dem SS-Mann Aschenbach in die Hände, der ihn über die Machenschaften seiner Mutter aufklärt. Er rächt sich, indem er die Mutter und deren Geliebten in den Selbstmord treibt. Martin läuft zu den Nazis über und gibt ihnen die Macht über das große Stahlwerk Essenbeck.
Viscontis Film Die Verdammten mit Dirk Bogarde, Ingrid Thulin und Helmut Berger entstand im Jahre 1969.

Journal

Luchino Visconti

Luchino Viscontis DIE VERDAMMTEN am Berliner Ensemble in der Regie von David Bösch

29.10.2018
Mit DIE VERDAMMTEN wollte Visconti einen modernen Macbeth schaffen. Entstanden ist die verstörende Analyse einer korrumpierten Industriellenfamilie vor dem Hintergrund einer noch größeren Tragödie: dem Verfall einer ganzen Gesellschaft, die sich vom Nationalsozialismus überwältigen lässt. Worin bestand für die Eliten die politische und ästhetische ... mehr