Sie fliehen aus ihrer Heimat an den Altar eines Tempels vor Argos, sie suchen Schutz, Hilfe, Asyl: die 50 Töchter des Danaos, begleitet vom alten Vater. Die, vor denen sie fliehen, sind ihre Vettern, die Söhne des Aigyptos: raue Kämpfer, die die Mädchen gegen deren Willen heiraten wollen. Diese vertrauen zunächst auf die Sicherheit, die der Altar um Hilfe flehenden Flüchtenden bietet; als König Pelasgos hinzukommt, bitten sie ihn, in Argos eine neue Heimat finden zu dürfen.
Die Entscheidung fällt Pelasgos nicht leicht; zwar erkennt er die Not der Fremden an und auch, dass sie entfernte Verwandte sind. Er würde gern helfen, doch eine Sorge wiegt schwer: Hat er das Recht, einen Krieg mit den Söhnen des Aigyptos zu riskieren und das Leben der Bürger seiner Stadt zu gefährden – für ein paar Fremde? (...)
Es ist ein Stück, das, so fremd es in seiner chorischen Struktur auf den ersten Blick sein mag, sich schon auf den zweiten Blick als frappierend aktuell erweist. (Konzert Theater Bern)
Aischylos
Die Töchter des Danaos
ins Deutsche übertragen von Gerhard Meister
Deutsch von Gerhard Meister
1 D, 2 H, Chor, Gefolge
UA: der Bearbeitung 17.12.2015 · Konzert Theater Bern · Regie: Ramin Gray