"Currywurst bleibst du mir treu, / fürcht ich Hölle nicht und Teu- / - fällst du aber aus zu kroß, / straf ich dich mit Ketchup-Soß'."
"Was so anhebt und noch weiter abhebt, hier zwischen rotrostiger Dieselsäule und betriebseigener Menschennährbude ..., das ist der reinste, der herrlichste Schwachsinn der Saison. Denn natürlich ist die Story vom verhauten Ex-Rock'n'Roller Chuck, seiner Braut mit Kleinkind, von den gleichfalls abgewrackten Schnapsnasen oder einem Kredithai (eher Goldfischformat), die im Umkreis der titelgebenden Tankstelle so lange ihren Karriereträumen von Konzerten, Platten, BMWs und Eigenheimen nachhängen, bis sie das finale Inferno bei einem Herrgott namens Karl, "dem Grauslichen", etwas unvermittelt erlöst, natürlich ist diese sehr trivialmythische Geschichte auch ein bißchen fadenscheinig. Aber die Fäden sind schön.
Georg Ringsgwandl... zeigt sich bei seinem ersten Musiktheaterstück als nie zu spätes Talent. Zwar ist diese Tankstelle der Verdammten mehr ein Nummerntheater als bereits eine - und sei's noch so schräg - durcherzählte, mit dramatischen Gegensätzen oder Zuspitzungen angereicherte Fabel. ... Doch über allerlei detailstrenge Einwände hinweggedacht, hinweggelacht, könnte diese "lausige Operette" den Beginn auch darstellen von einer (hoffentlich) wunderbaren Freundschaft zwischen süddeutschem Kabarett, weltreifer Musik und einem bereits greifbar nahen neu-deutschen Musical." (Theater heute)
Georg Ringsgwandl
Die Tankstelle der Verdammten
3 D, 6 H, St, Verwandlungsdek
UA: 30.12.1994 · Bühnen der Stadt Köln (Halle Kalk) · Regie: Günther Krämer