Maria und Karl wollen heiraten. Aber der Junge von nebenan ist weg und ohne den Jungen kann das Paar nicht heiraten. Karl geht den Jungen suchen und bringt ihn her. Der Junge hat ein ausgestoßenes Auge.
Karl und Maria feiern Hochzeit. Maria will mit Karl fortgehen, um gemeinsam eine neue Existenz aufzubauen, - einen Bäckersladen oder einen billigen Friseursalon.
In der Hochzeitsnacht kommt Karls Bruder Fritz. Karl soll mitkommen, Fritz weiß
jemanden, der für seinen Friseursalon ein Paar sucht. Es eilt. Karl geht ohne seine Frau. Er steckt der schlafenden Maria noch den Ehering an den Finger.
Maria wartet schon ein Jahr auf Karl. Franz, Karls Vater, überredet Maria, ihn zu heiraten. Sie bringt aber Karls Ring nicht mehr vom Finger. Maria schickt den Jungen, um Karl zu suchen, bevor sie heiratet. Sie gibt ihm ein großes Messer mit.
Karl kommt nachts zu Maria und will sie mitnehmen. Er ist jetzt Inhaber des Friseursalons. Den Jungen hat er umgebracht. Karl beteuert, ihr geschrieben zu haben. Maria hat seine Briefe nie bekommen.
Die Figuren von Roland Schimmelpfennig irritieren und ihre Geschichte bleibt rätselhaft...
"Die Dinge sind nicht einfach. Sie erscheinen vielleicht einfach, weil sie scheinbar einer Form folgen. Jede Figur sieht die Geschichte von einer anderen Seite. Welche soll ich aussuchen und erzählen? Am Ende ist noch jemand im Recht oder jemand im Unrecht - aber wer soll das mit Bestimmtheit sein? Franz? Maria? Karl? (Nicht, dass ich es nicht wüsste) - Oder niemand hat recht, und niemand hat unrecht: das sind die allerschrecklichsten Theaterstücke - Ich habe versucht zu erzählen, warum das Leben für Maria, Karl, Franz und die anderen schwierig ist. Es ist schwierig."
(Roland Schimmelpfennig)
Roland Schimmelpfennig
Die ewige Maria
3 D, 5 H, 1 K
UA: 27.01.1996 · Theater Oberhausen · Regie: Volker Schmalöer