Stanislava Jevic
Die Erfindung meiner Kindheit oder All das, was mir das Leben rettete erzählt von einer harten Kindheit im jugoslawischen Gastarbeiter-Milieu der 80er Jahre in Deutschland. Im Zentrum stehen Anastasia und ihre Familie, die nicht wirklich in Deutschland angekommen ist. Die psychische Erkrankung der Mutter prägt die Sozialisation Anastasias und ihrer Schwester. Eine traumatische Kindheit wird beschrieben, wobei der Text immer wieder poetische und humorvolle Bilder der Befreiung davon entwirft. Das Stück ist ein mehrdimensionaler Erzählkosmos, der zwischen der Perspektive der erwachsen gewordenen Frau, die sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt und der kindlichen Perspektive hin- und herwechselt, wobei die Grenzen zwischen Realität und Erfindung verschwimmen. Es entsteht ein ästhetischer Sog, in dem die Kindheit wie in einem Hohe- und Klagelied heraufbeschworen wird – die Erfindung der eigenen Kindheit wird dabei zu einem nie endenden Prozess und zu einem Versuch, die Deutungshoheit über das eigene Leben zu ergreifen.
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Am Ende dieses 75minütigen Abends bleibt der Eindruck einer jungen Frau, die sich aus eigener Kraft mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und ihre Gegenwart zu gestalten weiß. Eine nachdenklich stimmende Produktion, die Mut macht.
NDR KulturjournalGerade junge Menschen, besonders mit Migrationsgeschichte, werden sich hier wiederfinden. Eine Geschichte, an die jede und jeder andocken kann.
Hamburger AbendblattDer Abend ist in der Lage, ein Publikum ab 15 Jahren tief zu berühren. Wenn es sich darauf einlässt, zu akzeptieren, dass Trauer und Freude, dass Paradies und Hölle ganz nahe beieinanderliegen können.
Hamburger AbendblattJević beschreibt ein Aufwachsen zwischen Geborgenheit und Haltlosigkeit. Alicja Rosinski macht auf der Studiobühne des Jungen Schauspielhauses einen atemberaubenden Monolog aus dieser Erzählung.