Der Winter in dem sibirischen Dorf ist so hart, dass die Vorräte aufgebraucht wurden und kein Tier mehr zu jagen ist. Einzig die Wölfe schleichen herum, wie der Mensch sind sie auf der verzweifelten
Suche nach Nahrung. Als Milan in der Not einen Wolf erschießt, um Fleisch auf den Tisch zu bringen, ergreift alle das Unbehagen. Denn, so sagt der Volksmund, wer Wolfsfleisch isst, kriegt falsche Kinder. Wenige Tage später ist das Dorf von Wölfen umgeben, die in ihrem Hunger alles zerfleischen, was sich bewegt. Und irgendwann beginnen die Wölfe zu begreifen, wie sie an die in den Häusern
verbarrikadierten Menschen herankommen. Martin Baltscheit erzählt von einer im Dorf lebenden Familie, die um ihr Leben und Überleben kämpft. Erfolgreich. Denn nach tagelanger Belagerung wird die noch verbleibende Dorfgemeinschaft von der Armee gerettet.
Die Belagerung basiert auf einer wahren Begebenheit. Im Dezember 1927 belagerten Wölfe das sibirische Dorf Pilowo. Erst ein Schutztrupp der Armee konnte verhindern, dass die Wölfe den
ganzen Ort auslöschten.
Martin Baltscheit hat davon ausgehend ein spannendes und atmosphärisch dichtes Jugendtheaterstück über Mut und Verzweiflung, über Instinkte und Gefühle und nicht zuletzt über die Liebe geschrieben. Die Schlichtheit der Sprache spiegelt die endlosen Schneeweiten Sibiriens, die Verwebung von Mythos und Wahrheit lässt irgendwann das eine zum anderen werden.
Martin Baltscheit
Die Belagerung
Für Kinder ab 14 Jahren
Für Kinder ab 10 Jahren
2 D, 5 H, Verwandlungsdek
UA: 25.10.2009 · Kompanie Kopfstand, Zürich · Regie: Annina Roth