In einem staubigen Nest taucht unvermutet Vetter Leon auf, ein hergelaufener Krüppel mit Verwandschaftsansprüchen. Zum Erstaunen der Dorfbewohner weckt ausgerechnet er Gefühle in der herrischen und mürrischen Geschäftsfrau Amelia. Sie verwandelt ihren Laden in ein Café, das bald zum geselligen Treffpunkt der Baumwollweber wird. Und Mittelpunkt ist stets der boshafte, wehleidige Leon. Doch nach sechs unbeschwerten Jahren wird die Idylle gestört. Marvin Macy, der ehemalige Dorfcasanova, kehrt nach vielen Jahren im Gefängnis nach Hause zurück. Und was Vetter Leon bisher nicht wusste - Macy ist der rechtmäßige Ehemann von Amelia. Einst war er unsterblich in sie verliebt, wurde aber gedemütigt und mit dem Gewehr aus dem Haus ins Elend befördert. Macy will Rache und Leon, der von dem wesensverwandten Verbrecher fasziniert ist, folgt ihm blind. Es kommt zur Abrechnung und zu einem schrecklichen Kampf der Geschlechter.
Edward Albee
Die Ballade vom traurigen Café
Nach der gleichnamigen Novelle von Carson McCullers für die Bühne bearbeitet
(The Ballad of the Sad Café)
(The Ballad of the Sad Café)
Deutsch von Pinkas Braun
5 D, 11 H, Verwandlungsdek
UA: 1963 · New York
DSE: 02.12.1964 · Münchner Kammerspiele
DSE: 02.12.1964 · Münchner Kammerspiele