Carl Zuckmayer
Der Hauptmann von Köpenick
Ein deutsches Märchen in 3 Akten
6 D, 40 H, (Doppelbesetzungen möglich), St, Verwandlungsdek
UA: 05.03.1931 · Deutsches Theater, Berlin · Regie: Heinz Hilpert
"Zuckmayer erzählt eine saftige Geschichte, eine amüsante Anekdotensammlung um den Hauptmann von Köpenick. Sehen wir uns die Bestandteile seiner Geschichte und seines Witzes an. Da sind die köstlichen Szenen des Bürgermeisters von Köpenick, dem die Reserveoffiziersuniform zu eng geworden ist. Man lacht. Worüber? Über den streberhaften Ehrgeiz einer Schicht oder über den Abstand zwischen Zivil und Miltär? Diesen Humor gab es früher in jedem Militärschwank. Aber man lachte nicht über eine Satire, sondern über die Unzulänglichkeit des Zivils. Auf dieser bedenklichen Grenze balanciert das Stück. Im Grunde ist der Offizier, der hier wegen eines Skandals im Café National seinen Abschied nehmen muss, viel sympathischer als seine ganze Umgebung. Jede Figur hat ihren Humor für sich. (...) Wahrhaftig, der ungewöhnliche Erfolg dieses Abends ist schon als Tatsache interessant genug. (...) Dieser Streich, der das Gelächter der ganzen Welt erregte, war ein politisches Ereignis erster Ordnung. Der Possenstreich schied die Geister. (...) Deutschland lachte links. Deutschland lachte rechts. Aber es zerfiel in zwei Lager." (Herbert Ihering im Berliner Börsen-Courier am 6.3.1931 über die Uraufführung von Carl Zuckmayers Der Hauptmann von Köpenick am Deutschen Theater in Berlin)
Übersetzt in: Czech, English