In packenden Bildern schildert Conrad das Schicksal des Geheimagenten Verloc und seiner Frau Winnie, die ihn nur geheiratet hat, um ihren geistig zurückgebliebenen kleinen Bruder versorgen zu können. Verloc arbeitet für eine ausländische Staatsmacht, die er als ehemaliger Anarchist aufgrund seiner alten Verbindungen zu radikalen Umstürzlern mit Informationen über geplante Gewalttaten beliefert. Doch seinem Verbindungsmann, einem hohen Diplomaten, reichen diese Dienste bald nicht mehr; er zwingt Verloc, selbst ein Bombenattentat auszuführen, weil er für seine politischen Pläne eine solche Aktion braucht. Verloc steht vor der Entscheidung, entweder die Anweisung seines Auftraggebers auszuführen, oder aber von ihm als Verräter bei seinen früheren Gesinnungsgenossen denunziert zu werden.
Er versucht einen Bombenanschlag auf die Sternwarte von Greenwich, der ihm misslingt. Und während der vornehme Diplomat eine weiße Weste behält, während die feine Gesellschaft einen aus dem Gefängnis entlassenen Attentäter als "interessante Erscheinung" von Gesellschaft zu Gesellschaft reicht, hat Verloc mit dieser unter Zwang ausgeführten Tat sein Leben und das seiner Familie zerstört. Das Stück treibt dem hochdramatischen Ende zu, als Winnie erfährt, dass ihr kleiner Bruder bei dem Anschlag ums Leben kam...
Joseph Conrad
Der Geheimagent
Drama in 4 Akten
(The Secret Agent)
(The Secret Agent)
Deutsch von Elisabeth Freundlich
9 D, 9 H, 3 Dek
UA: 1922 · London
DSE: 22.09.1956 · Schauspielhaus, Hamburg
DSE: 22.09.1956 · Schauspielhaus, Hamburg