"Ein Spaß bleibt's. Im ersten Akt, wenn das Lied vom "Rehlein" gesungen wird; wenn die Rheinländer sich mehr streiten, was man eigentlich singen soll; wenn dann die große Holzerei ausbricht - wie beim Ganghofer, wie beim Kotzbue - Original der "Meistersinger", und wenn dazu g´soffe wird, was im deutschen Herzen einen Widerhall findet: da brüllt das Haus, noch mehr als die Mimen.
Ich verderbe den Spaß nicht. Warum? Weil er das Theater heute vielleicht vor dem hemmungslosen Literatenmist rettet: vor der anspruchsvollen Unmacht, vor dem sabbernden Chaos ... und einen letzten Damm baut gegen das bereits überlegene Kino." (Alfred Kerr im Berliner Tageblatt am 23.12.1925 über die Uraufführung von Carl Zuckmayers Der fröhliche Weinberg)
Carl Zuckmayer
Der fröhliche Weinberg
Lustspiel in 3 Akten
5 D, 14 H, St, 3 Dek
UA: 22.12.1925 · Theater am Schiffbauerdamm, Berlin · Regie: Reinhard Bruck