Ein junger Mann und eine junge Frau, Zwillinge, leben allein und wirklichkeitsfern in einem einsamen Haus. Die Geschwister bilden sich ein, sie seien die letzten Überlebenden des Atomkrieges. Beide erzählen ständig Geschichten, Phantasie und Wirklichkeit verschwimmen mit Erlebnissen aus der Kindheit und fürchterlichen Alpträumen.
Aus ihrem verriegelten Haus beobachten sie eines Nachts zwei Männer. Der junge Mann holt einen ins Haus: Cosmo Disney, ein Kakerlaken- und Mäusefressender Restaurantsäuberer. Der andere Fremde kommt auch irgendwann ins Haus, wie Cosmo ist auch er an der Schwester interessiert. Cosmo zwingt den Bruder mit dem anderen Fremden einkaufen zu gehen. Während ihrer Abwesenheit steckt Cosmo seinen Finger in den Mund der jungen Frau und kommt zu einer Art Orgasmus. Als die anderen zurückkommen, droht die Szene in Gewalt zu eskalieren. Das Stück spielt in der rätselhaften Atmosphäre eines Alptraums, es hält die Waage zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen. Kann sein, dass alles Traum ist, kann sein, dass sich die Wirklichkeit in einen sehr realen Alptraum verwandelt hat. Philip Ridley belässt alles in einem unsicheren Schwebezustand, der Unbehagen evoziert - er hat Horror für das Theater geschrieben.
Philip Ridley
Der Disney-Killer
Stück in 1 Akt (abendfüllend)
(The Pitchfork Disney)
(The Pitchfork Disney)
Deutsch von Jörn van van Dyck
1 D, 3 H, 1 Dek
UA: 02.01.1991 · Bush Theatre, London · Regie: Matthew Lloyd
DSE: 12.04.1992 · Deutsches Theater (Baracke), Berlin · Regie: Sewan Latchinian
DSE: 12.04.1992 · Deutsches Theater (Baracke), Berlin · Regie: Sewan Latchinian