"Vier ehemalige NS-Juristen sind angeklagt, das Recht in den Dienst der nationalsozialistischen Politik gestellt zu haben. Während ihre Vergangenheit enthüllt wird, stehen die alliierten Richter vor einem ähnlichen Problem: Kalter Krieg und Berlin-Krise lassen die früheren Gegner zusammenrücken, taktierende Politiker drängen auf milde Urteile. Differenziert argumentierend, konfrontiert der Film unterschiedliche Standpunkte, ohne eine eindeutige Wertung vorzunehmen. Ein Klassiker des Gerichtsfilms mit ... perfekter Dramaturgie." (Lexikon des Internationalen Films)
Abby Manns Drama, das frei nach authentischen Dokumenten Einzelfälle der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse im Jahr 1948 rekonstruiert und um das Problem einer objektiven juristischen Wahrheitsfindung kreist, erlangte Weltruhm in seiner Verfilmung 1961 in der Regie von Stanley Kramer und mit einer einmaligen Starbesetzung von Spencer Tracy, Burt Lancaster, Richard Widmark, Marlene Dietrich, Judy Garland, Montgomery Clift, sowie Maximilian Schell als jungem deutschen Anwalt der Verteidigung. Letzterer stand vierzig Jahre später, im Frühjahr 2001, am Broadway auf der Bühne, diesmal in der Rolle des angeklagten Richters Ernst Janning.
"Judgement at Nuremberg remains a gripping courtroom drama that's stuff with ideas for hours of debate and discussion. (...I should add that comparisons to the film, while inevitable, are unfair since given current events, Mann's forty-year-old story has enough new implications to differentiate its impact from that of the original.)" (Curtain Up)
Abby Mann
Das Urteil von Nürnberg
(Judgement at Nuremberg)
Deutsch von Martin Michael Driessen
5 D, 19 H, (Doppelbesetzungen möglich), Verwandlungsdek
DSE: 11.10.2002 · Staatstheater Nürnberg · Regie: Klaus Kusenberg