Weidendes Vieh, ein Bach, eine kleine Holzbrücke. Zu beiden Seiten liegt ein Dorf. Jedes Dorf hat eine Kirche – aber eine Glocke schlägt ein bisschen später als die andere. Deshalb kommt es eines Tages zum Streit zwischen den Dörfern. Der Winzer prügelt den Viehwirt zurück über die Brücke, damit er sich nicht mehr blicken lasse. An diesem Abend wirkt der Bach breiter als sonst. Die Jahre vergehen. Während es der einen Seite
immer besser geht, geht es der anderen immer schlechter. Aus dem Bach ist mittlerweile ein Strom geworden, und die Glockenschläge sind weit voneinander entfernt. Da bricht auf der einen Seite ein Feuer aus. Die andere Seite will helfen, aber es gibt schon lange keine Brücke mehr.
Roland Schimmelpfennig
Das große Feuer
Auftragsarbeit für das Nationaltheater Mannheim
UA: 21.01.2017 · Nationaltheater Mannheim · Regie: Burkhard C. Kosminski
Übersetzt in: Czech, Danish, English, Russian, Slovakian