Der Wille des Menschen ist frei. Die "Welt" überreicht ihnen die Requisiten ihres Standes, und das Spiel beginnt. Jeder Spieler betritt die Bühne durch dieselbe Tür, die Wiege, und verlässt sie, nachdem er seine Rolle gespielt hat, durch eine zweite, das Grab. Der König erweist sich als hoffärtig, der Reiche als unbarmherzig, die Schönheit als eitel, der Bauer als faul. Nur der Bettler und die Weisheit spielen Gott zur Ehre. Dann nimmt die "Welt" jedem Spieler die geliehenen Requisiten wieder ab und öffnet ihm die Augen, um ihn selbst erkennen zu lassen, ob er seine Rolle erfüllt oder verfehlt hat.
Bei Hürlimann wird daraus eine Art Urschweizer Persiflage mit erheblichem Witz und nachdenklichem Tiefgang.
Die lokalen Sprachfärbungen können mit Einverständnis des Autors auf andere Regionen hin umgearbeitet werden.
Thomas Hürlimann
Das Einsiedler Welttheater
Nach Das große Welttheater von Calderón de la Barca
28 D, 23 H, Fabelwesen, Chor, Verwandlungsdek
UA: 23.06.2000 · Einsiedeln · Regie: Volker Hesse
Übersetzt in: English