Helge, das Familienoberhaupt aus Das Fest, ist gestorben. Seine Witwe Else, ihre Kinder Christian, Michael und Helene treffen sich beim Begräbnis des Vaters nach langer Zeit wieder. Man kommt zusammen in dem Haus, in dem Helge vor zehn Jahren an seinem 60. Geburtstag von Christian beschuldigt wurde, ihn und seine Zwillingsschwester im Kindesalter über Jahre hinweg sexuell missbraucht zu haben. Sein Bruder Michael hat den Vater damals am Morgen nach dem Fest verprügelt und aus dem Haus gejagt. Zum Begräbnis ist Christian mit seiner Frau Pia aus Paris angereist, Michael hat seine neue Freundin Sofie und Henning, seinen Sohn aus erster Ehe, mitgebracht. Kim, der Koch, sorgt in dem verlassenen Hotel für das leibliche Wohl der Trauergemeinde. Doch plötzlich geschehen merkwürdige Dinge. Ein Fluch scheint über der Familie zu liegen und stellt die Nerven aller auf eine harte Probe. (Burgtheater Wien)
„Behutsam geleitet Vinterberg das Geschehen aus dem Reich der Boulevardkomödie und der Edeldessousklamotte ins Drama seelischer Verletzungen und der Pathologie. Die vertrackten Beziehungen ganz normal kaputter Menschen beleuchtet er zuerst auf komische, dann auf beklemmende Weise: Wer Traumen hat, hat auch Likör, hat Wein und Wodka. Das Schlimme daran: Wenn sich der kleine Henning, unter der Bettdecke versteckt, davon trollt, ahnen wir: Auch aus diesem Opfer wird wohl noch ein Täter.“ (Welt online)
Thomas Vinterberg
Das Begräbnis
(Begravelsen)
Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel
Mitarbeit: Mogens Rukov
Mitarbeit: Mogens Rukov
4 D, 4 H, 1 Kind
UA: 06.03.2010 · Burgtheater Wien · Regie: Thomas Vinterberg