Das Leben ist so verdammt unfair – da wird man gerade erst geboren, und schon bekommt man von „denen da“ ungefragt einen blöden Namen aufgedrückt. Und bevor Du dich versiehst, bist Du so ein Finn oder ein Niklas oder ein Lennart oder halt ein Luka. Tja, die Eltern kannst Du dir nicht aussuchen. Und deshalb wohnt Luka, der viel lieber nach dem römischen Kaiser Caligula benannt worden wäre, mit seinen Eltern in einem Mehrfamilienhaus am Rande der Stadt. Dort treiben sie ihn langsam zum Wahnsinn mit ihrer gewaltfreien Kommunikation und ihrer Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken. Lukas einziger Lichtblick ist das Nachbarsmädchen Eileen. Beide beschließen, dass sie nicht mehr bei ihren
Eltern leben wollen und fassen den Plan, auf den Treppenabsatz im Flur zu ziehen. Dafür sind außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich, denn irgendwie müssen die Heranwachsenden ja ihre Eltern loswerden.
Eine absurd-komische Geschichte über den Übergang von der Kindheit in die Pubertät, die erste zart aufkeimende Liebe und den alltäglichen Wahnsinn im Mikrokosmos Familie.
"Es macht einen Riesenspaß den Text zu lesen und man freut sich über jede neue Verrücktheit, die bei genauerer Betrachtung eigentlich erschreckend normale Situationen in Familien spiegelt. Und obwohl der Zuschauer die Eltern- und die Kinder-Perspektive kennenlernt, verbündet er sich automatisch mit den jungen Protagonisten.
Das Stück ist ein kluges Soziogramm und verbindet als solches auf originelle Weise zwei Lebensarten; sowohl die privilegierten als auch und gerade die prekären Verhältnisse werden extrem dargestellt, kommen einem aber trotzdem sehr nah, weil die Figuren unglaublich liebevoll und immer mit einem Augenzwinkern gezeichnet werden. Damit hat der Autor einen sehr frischen dynamischen Text geschaffen, der nach Meinung der Jury unbedingt auf die Bühne gehört." (Laudatio im Rahmen des 20. Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreises KAAS & KAPPES 2018 )
Helwig Arenz
Caligula und das Mädchen auf der Treppe
Für Kinder ab 10 Jahren
3 D, 3 H, optional zwei Puppen, Doppelbesetzungen möglich
UA: 20.02.2019 · Gostner Hoftheater · Regie: Helwig Arenz
Caligula und das Mädchen auf der Treppe
Nürnberger Nachrichten
Nürnberger Nachrichten
Federleicht spielt der Autor/Regisseur mit Klischees, installiert geschliffene Dialoge inmitten von lustvollem Klamauk und durchbricht die vierte Wand [...], bevor er sein Stück im Finale genüsslich ins vollends Absurde kippen lässt.
Nürnberger ZeitungGlaubhaft fühlt sich Helwig Arenz in die Lebenswelt eines Menschen ein, der nicht mehr Kind und noch nicht Jugendlicher ist - und erzählt seine Geschichte stimmig aus diesem Niemandsland heraus.