Wie schafft man es als Teenager, die rauhe Schale um das Herz eines ziemlich egoistischen Vaters zu knacken? Indem man zeigt, dass man nicht nur den Familiennamen, sondern auch dieselben Ängste, Nöte und Schwächen teilt. Dieses Lebensrezept ist für den Broadway-Erfolgsautor Neil Simon der Rohstoff zu einer spritzigen Komödie... BEIM FILM MÜSSTE MAN SEIN ist Stoßseufzer der 19jährigen Libby. Unversehens bricht sie in das Leben ihres Vater, der Jahre zuvor die Familie in plötzlichem Freiheitsrausch verlassen hat und sich nun als mäßig erfolgreicher Filmautor im Dunstkreis Hollywoods durchschlägt. Seine gelegentliche Einsamkeit bekämpft Herb Tucker mit der attraktiven Geliebten Steffy und jeder Menge Whisky.
Vehement wehrt sich Herb, der gerade lust- und erfolglos an einem Drehbuch bastelt, gegen den Gefühlssturm seiner Tochter, von der er sich als erste Sprossen der Himmelsleiter zum Ruhm eines Filmsternchens missbraucht fühlt. Von Freundin Steffy sanft angeschubst, begreift er langsam, dass ihn der Wunsch nach Anerkennung vor allem nach menschlicher Nähe und Wärme eng mit Libby verbindet - Vater und Tochter liegen sich in der Armen. Das Töchterchen, nachdem es sich der väterlichen Zuneigung absolut sicher ist, schnürt flugs sein Bündel und hinterlässt den nun wohlgemut auf seine Schreibmaschine eindreschenden Papa.
Neil Simon
Beim Film müsste man sein
( I Ought to Be in Pictures)
Deutsch von Andreas Pegler
2 D, 1 H, 1 Dek
UA: 17.01.1980 · Mark Taper Forum, Los Angeles · Regie: Herbert Ross
DSE: 26.04.1985 · Rheinisches Landestheater, Neuss
DSE: 26.04.1985 · Rheinisches Landestheater, Neuss