Bantam erzählt die Geschichte eines geschlagenen Boxers, des Senegalesen Batling Siki Phal, der aus den Slums kam und in der Gosse endet. Erst Kolonialsoldat, dann Schuhputzer, später Hotelpage, der abends in den Ring steigt und schließlich die große Karriere macht. Doch mit 28 endet er von sieben Kugeln niedergestreckt an einem kalten Dezembermorgen des Jahres 1925.
Eine Schauspielerin, ein Milchmann und ein Fotoreporter rekapitulieren das Leben des schwarzen Superboxers. Sie geben einen genauen Einblick in die Boxwelt, in eine Welt voller Ruhm und Elend. Drei ausgediente Boxprofis - Milou, Tigerkatze und Metallkiefer - kommen ebenfalls zu Wort und schwelgen in Erinnerungen.
Im zweiten Akt erweitert Arroyo mit der Figur des alten Schäfers aus der Antike die Boxkunst zu einer Lebensphilosophie und Ethik des Verhaltens, die den Wert des Lebens betonen. "Das Lied des Alten widerspricht in keiner Weise dem extravaganten und legendären Leben mancher Boxer wie Panama Al Brown und Louis Siki Phal, es erzählt vom Verlangen das sie verbindet: Die Schönheit des Lebens auszudrücken. Von der Notwendigkeit des Schicksals vorwärtsgestoßen, bekennen sich diese Boxer deutlich zu der Wahl des mythischen Helden: ein kurzes, aber intensives Leben zu führen." (Bernard Dahan-Constant)
Eduardo Arroyo
Bantam
Stück in 2 Akten
(Bantam)
(Bantam)
Deutsch von Brigitta Restorff
1 D, 7 H, 2 Dek
UA: 02.02.1986 · Bayerisches Staatsschauspiel (Residenztheater), München · Regie: Klaus Michael Grüber