Stefan Zweig

Angst
nach der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig
Dramatisiert von Koen Tachelet
2 D, 3 H, 2 Kinder
UA: 28.07.2010 · Salzburger Festspiele in Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen · Regie: Jossi Wieler
In seiner 1920 veröffentlichten Novelle Angst wirft Zweig einen scharfsinnigen Blick auf eine Gesellschaft, die nur den verlogenen Umgang mit der Dialektik von Lüge und Wahrheit kennt, und leuchtet mit psychologischem Spürsinn die Innenwelt einer Frau aus, die in einer „trägen, windstillen“ Ehe mit einem erfolgreichen Juristen lebt. Von ihrem Geliebten kommend, einem Musiker, wird sie an dessen Hauseingang von einer heimlichen Mitwisserin abgefangen, die sich als seine verlassene Freundin ausgibt und sie fortan mit stetig wachsenden Forderungen erpresst. Immer größer wird das Bedürfnis der Ehefrau, sich in einem befreienden Akt ihrem Mann anzuvertrauen. Doch je länger sie den erlösenden Moment ungenutzt verstreichen lässt, desto unmöglicher scheint es, jemals zur Wahrheit zurückzufinden. Als sie sich in dem selbst gezimmerten Lügengebäude zu verlieren droht und ihr der Selbstmord als einzig möglicher Ausweg erscheint, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung.