Ich habe letzte Nacht hiervon geträumt.
Ich habe geträumt, dass ich packe,
Karton in Karton in Karton.
Katherine Sopers preisgekröntes Dramendebüt WISH LIST wird am Theater Regensburg erstaufgeführt. "A quietly essential and moving play.", schreibt The Guardian über das Stück. Soper gewann für irh Debüt den Bruntwood Prize for Playwriting. Es spielen Kristóf Gellén, Inga Behring, Gero Nievelstein und Murat Dikenci. Regie führt Oliver D. Endreß. Weitere Informationen zur deutschsprachigen Erstaufführung finden Sie hier.
Die Geschwister Dean und Tamsin sind ein eingespieltes Team: Dean kann die Wohnung nicht verlassen; er ist psychisch krank. Daher kümmert sich Tamsin um ihren jüngeren Bruder. Sie hat die Schule geschmissen und geht arbeiten. Sie nimmt einen Job bei einem Online-Versand an, wo sie nur einen Nullstunden-Vertrag erhält, was bedeutet: keine festen Arbeitszeiten, kein geregeltes Einkommen, der Arbeitgeber kann sie jederzeit kurzfristig zum Arbeitsplatz zitieren! Wie soll das gehen mit einem kranken Bruder zu Hause? Während der 17-jährige Dean tagsüber im Badezimmer am Waschbecken steht, arbeitet Tamsin lange Stunden in schmerzenden Stiefeln in der Fabrik am Fließband. Deans Tagesablauf besteht darin, mit größter Akribie und Präzision seine Haare zu gelen, wobei er viel mehr Gel verwendet, als für den täglichen Gebrauch nötig ist, um seine Haare stundenlang zu Stacheln zu drehen. Tamsin hingegen scannt in einem ähnlich repetitiven Vorgang Artikel und packt sie so schnell wie möglich in verschieden große Kisten. Dabei beobachtet sie eine Anzeigetafel, auf der die Uhrzeit und ein Zähler der bisher gepackten Artikel in der Stunde sowie die durchschnittliche Anzahl pro Stunde drohend aufgezeigt werden. Aber wie kann Tamsin Perspektiven für die eigene Zukunft in dieser Fabrik entwickeln?
Und dennoch: Alles scheint zu funktionieren, bis Dean die Unterstützung gestrichen wird und er als arbeitsfähig eingestuft wird …
Die junge Autorin Katherine Soper erzählt in ihrem preisgekrönten Debut eine berührende Geschichte über das Bestehen in einem unmenschlichen System, sie macht die Konsequenzen von Richtlinien für arbeitsunfähige und psychisch erkrankte Menschen spürbar, zeigt wahre Opferbereitschaft und was Freundschaft bewirken kann. (Ankündigung Theater Regensburg)
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