Irgendwo auf einer Insel im Saint Lawrence River. Das Klima ist rau, das Leben mühselig. In einer kleinen Tankstelle wohnen drei Frauen zusammen: Joelle, die Besitzerin, Déesse, ihre Freundin von Kindesbeinen an, und Djoukie, ihre halbwüchsige Tochter.
Ausgehend von diesem Dreieck werden nun die Fäden vieler Beziehungen auf dieser Insel gespannt, normale Schicksale, alltägliche Vorkommnisse, die doch jedes einzelne Leben dramatisch und bedeutsam machen:
Da ist Djoukie, die gute Schülerin, die wissen will, woher sie kommt, wer ihr Vater ist und von ihrer Mutter keine Antwort erhält. Déesse, die mit Coyote turtelt, dem Mann, der von Zeit zu Zeit Rage Partys für die Jugendlichen organisiert, die durch seinen Liebestrank zu wilden Orgien werden. Oder Pa Léo, der alte Mann, der mit seinen beiden Söhnen eine Hundezucht betreibt - der eine, Charles, des Mordes angeklagt, der andere, Niki, der in seiner Einfältigkeit dem Leben andere Seiten abzugewinnen weiß. Oder Murielle, Djoukies Schulkameradin, die einmal die Liebe kennen lernen will, bevor sie sich das Leben nimmt. Und da ist noch Simon, ein ehemaliger Soldat, der sich in Joelle verliebt, die Frau ohne Mann...
Sie alle sind auf der Suche nach sich selbst, nach Liebe, sie alle verlieren sich in derselben Wut und Grausamkeit. Und um sie herum bellen die Hunde als Zeugen ihrer Tollheit.
Daniel Danis
Zungenspiel der Felsenhunde
(Le langue-à-langue des chiens de roche)
Deutsch von Almut Lindner
4 D, 5 H
UA: Januar 2001 · Théâtre Aujord´hui, Montreal
frei zur DSE